Die Vier-Tage-Woche führt bei vielen Beschäftigte zu höherer Zufriedenheit, Motivation und stärkerer Identifikation mit dem Arbeitgeber. Allerdings leidet die Vereinbarkeit von Beruf und Familienleben dabei - vor allem für Frauen. Zu diesem Ergebnis kommt das Forschungsprojekt "Four-is-More?!" nach der Befragung von rund 500 Berufstätigen aus Wien und Niederösterreich durch Eva Zedlacher (Webster Universität) und Martina Hartner-Tiefenthaler (Technische Universität Wien).
Vier-Tage-Woche "echter Frischlufthauch"
"Wie gut die Vier-Tage-Woche beim Team ankommt, muss nicht mehr bewiesen werden: Sie ist ein echter Frischlufthauch", so Manuel Amman, Innovationsleiter bei der Kreativagentur 23bis SA. Auch die Mehrheit der Befragten gab an, dass die Vier-Tage-Woche für sie sowohl privat als auch beruflich positive Effekte habe. Doch durch die verlängerten Arbeitstage bleibt insbesondere Vätern unter der Woche weniger Zeit für Kinderbetreuung - die Folge: Mütter müssen noch mehr Care-Arbeit leisten. "Vor allem wenn die Partnerin in Karenz oder nicht voll berufstätig ist, sehen sich Väter zwar durch mehr gemeinsame Zeit am Wochenende als engagierte Väter, nehmen jedoch noch weniger an der täglichen Betreuung unter der Woche teil", erklärte Studien-Coautorin Jana Mikats.
Für Alleinerziehende bringt die Vier-Tage-Woche zusätzliche Belastungen mit sich. Denn längere Arbeitstage lassen kaum Zeit für eigene Aktivitäten. Aus diesem Grund empfehlen die Forscherinnen: "Gleichberechtigung in Familien kann am besten durch Reduktion der Vollzeit-Wochenstunden erhalten bzw. forciert werden. Bereits wenige Stunden machen hier einen Unterschied".
(Quelle: apa)