Politik

Vorarlberg-Wahl: Ritsch bleibt Bürgermeister von Bregenz

Veröffentlicht: 16. März 2025 08:18 Uhr
In Vorarlberg sind die Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen am Sonntag über die Bühne gegangen. Schon im Vorfeld wurden vor allem in den größeren Städten des Bundeslandes enge Rennen erwartet. Feststeht jedenfalls, dass Michael Ritsch (SPÖ) Bürgermeister von Bregenz bleibt.

Die Vorarlberger Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen haben am Sonntag bei nasskaltem Wetter Fahrt aufgenommen. Zahlreiche Wahlberechtigte und auch Bürgermeisterkandidaten machten sich auf den Weg in die Wahllokale, von denen das erste – in Warth (Bez. Bregenz) – bereits um 10.00 Uhr wieder zusperrte.

Ritsch bleibt ohne Stichwahl Bürgermeister

Bürgermeister Michael Ritsch und die SPÖ haben sich in Vorarlbergs Landeshauptstadt Bregenz klar durchgesetzt: Zum einen bleibt Ritsch Bürgermeister, ohne in zwei Wochen in eine Stichwahl zu müssen. Zum anderen überflügelte die SPÖ die ÖVP und ist damit erstmals seit 1995 wieder stärkste Fraktion in der Stadtvertretung. In der Bürgermeister-Direktwahl erreichte Ritsch 50,94 Prozent der Stimmen, Herausforderer Roland Frühstück (ÖVP) musste sich mit 29,96 Prozent begnügen.

Dass Ritsch bereits im ersten Wahlgang bestätigt wurde, ist überraschend. Allseits war mit einer Stichwahl gerechnet worden. Der 56-Jährige hatte 2020 - ebenso überraschend – Langzeit-Bürgermeister Markus Linhart (ÖVP) abgelöst und sich damit seinen Lebenstraum erfüllt. Die anderen zur Bürgermeisterdirektwahl angetretenen Kandidaten – Hubert Kinz (FPÖ), Vizebürgermeisterin Sandra Schoch (Grüne) und Michael Sagmeister (NEOS) – kamen auf 9,92, 5,84 und 3,34 Prozent. Schochs Stimmenanteil wurde dabei gegenüber 2020 (11,60 Prozent) praktisch halbiert.

In der Wahl der Stadtvertretung legte die SPÖ von 29,58 auf 42,70 Prozent bzw. von 11 auf 16 Mandate zu. Die ÖVP verlor mehr als neun Prozentpunkte und fiel von 39,37 auf 30,14 Prozent bzw. von 15 auf 11 Mandate zurück. Einbußen gab es auch für die Grünen, die nach 16,61 Prozent im Jahr 2020 heuer nurmehr 10,99 Prozent Stimmenanteil (4 anstatt 6 Mandate) erreichten. Sie wurden von der FPÖ überholt (11,20 Prozent, 2020: 6,81), die ihren Mandatsstand auf vier verdoppelte. Einen leichten Verlust gab es bei den NEOS, die von 5,65 Prozent auf 4,97 Prozent (1 statt 2 Mandate) zurückfielen.

20 Frauen unter 129 Kandidat:innen in Vorarlberg

Die 307.890 Wahlberechtigten mussten sich zwischen (landesweit in Summe) 198 Listen entscheiden. In 61 der 96 Ortschaften wurden die Bürgermeister direkt gewählt, in 32 davon tritt jeweils mehr als ein Wahlwerber an. Wo keiner der Kandidaten die absolute Mehrheit erreichen konnte, findet in zwei Wochen (30. März) eine Stichwahl statt. Insgesamt haben sich 129 Kandidaten aufstellen lassen, darunter 20 Frauen.

Hinsichtlich der Zusammensetzungen der Gemeindevertretungen werden am Wahlsonntag landesweit 1.839 Mandate vergeben – um 33 mehr als vor fünf Jahren. Je nach Gemeindegröße sind neun bis 36 Sitze zu besetzen. In wie vielen Kommunen dabei die Landtagsparteien antreten, ist nicht immer klar ersichtlich, da sie sich in manchen Gemeinden als Namenslisten zur Wahl stellen.

Als offizielle Parteiliste war die FPÖ in 35 Gemeinden wählbar, die ÖVP in 24 Kommunen. Die Grünen standen in 26 Orten auf dem Wahlzettel, die Sozialdemokraten in 19. Die NEOS sind in zwölf Gemeinden angetreten. Zwar hat die ÖVP inzwischen in zahlreichen Gemeindevertretungen ihre absolute Mehrheit verloren, sie hatte aber nach wie vor die Nase vorne – beispielsweise in 13 der 15 größten Gemeinden. Relative FPÖ-Mehrheiten bestanden zuvor in drei Kommunen, in zwei Gemeinden war die SPÖ stärkste Kraft.

ÖVP stellt Hälfte aller Bürgermeister in Vorarlberg

Derzeit stellt die ÖVP 48 der 96 Bürgermeister und damit genau die Hälfte. Fünf Gemeindechefs gehören zur FPÖ, vier zu den Sozialdemokraten. 2020 wurde auch erstmals ein Grüner Bürgermeister, ein zweiter kam während der Periode dazu. Der Frauenanteil in Vorarlberg ist weiter ausbaufähig: Auf nur acht von 96 Bürgermeistersesseln sitzt derzeit eine Frau.

(Quelle: apa)

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