Passagiere, die für heute, Dienstag, einen Flug mit Austrian Airlines (AUA) gebucht haben, müssen weiterhin mit Verspätungen, Umbuchungen oder Flugausfällen rechnen. Was mit einer Betriebsversammlung des Bordpersonals begann, führte zu einem Warnstreik, der bis 14:30 Uhr dauern soll. Bei der Betriebsversammlung wurde einstimmig beschlossen, dass die Versammlung in einen Warnstreik übergeht, sagte Yvonne Heuber von der Gewerkschaft Vida zur APA.
36 Flüge von AUA-Betriebsversammlung betroffen
Von der Betriebsversammlung werden nach aktuellem Stand 36 Flüge und rund 1.800 Passagiere betroffen sein, teilte die AUA bereits vorab mit. Es sind vorwiegend Destinationen in Zentraleuropa von Anpassungen betroffen. "Austrian Airlines Langstreckenziele können nach aktuellem Stand regulär bedient werden", teilte die AUA mit. Um die Auswirkungen möglichst gering zu halten, habe man unter anderem Mitarbeiter, die auf "Stand-by" waren, zum Dienst gerufen, heißt es weiters aus der AUA-Pressestelle. Und die Fluglinie habe jene Passagiere, die bei der Buchung eine Telefonnummer oder E-Mail-Adresse angegeben haben, bereits aktiv über Fluganpassungen und Umbuchungen informiert.
Eure Rechte bei Flugausfall und Verspätung
Salzburger Flughafen wohl nicht betroffen
Wie dem Abflugplan zu entnehmen ist, dürfte der Airport Salzburg nicht von der AUA-Betriebsversammlung betroffen sein. Für den heutigen Dienstag wurden bislang keine Stornierungen bekanntgegeben.
1.200 Bordmitarbeiter:innen erschienen
Der Betriebsrat des Bordpersonals hat die rund 3.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bordpersonals zu einer Betriebsversammlung eingeladen, die wegen der vielen Teilnehmer erst um 9.45 Uhr - und damit um 45 Minuten verspätet - begonnen hat. Gerechnet wurde mit 600 bis 1.000 Mitarbeitern, erschienen seien jedoch 1.200, sagte Yvonne Heuber von der Gewerkschaft Vida.
Stockende KV-Verhandlungen als Auslöser
Die Versammlung werde zwei bis drei Stunden dauern, sagte Rainer Stratberger, Betriebsrat Bord, zur APA. Bei der Betriebsversammlung soll das Bordpersonal über die stockenden Nachverhandlungen zum Kollektivvertrag (KV) informiert werden. Nach einer anfänglichen Einigung bei den KV-Verhandlungen im Oktober forderte das Bordpersonal aufgrund des guten Ergebnisses der Fluglinie im dritten Quartal Nachverhandlungen, die bis dato für den Betriebsrat nicht zufriedenstellend verlaufen seien. Schließlich sei die Inflation seither gestiegen und eine Gehaltserhöhung greife erst ab Mai. Dass das Sparpaket früher beendet wurde, dürfe nicht mit den KV-Verhandlungen vermischt werden.
"Viele Mitarbeiter sagen uns, dass sie mit dem Angebot zufrieden sind. Wir müssen jetzt sehen, wer weiter weg ist von unseren Mitarbeitern", merkte jedoch AUA-COO Francesco Sciortino in der Vorwoche bei der Präsentation des Jahresergebnisses an.
Streikfreigabe seit Oktober
Bei dieser Betriebsversammlung kann auch über die weiteren Schritte abgestimmt werden, sagte Heuber. Die Gewerkschaft habe bereits im Oktober vergangenen Jahres eine Streikfreigabe erteilt und diese sei nach wie vor aufrecht, ergänzte sie.
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(Quelle: salzburg24)