Polizeieinsatz in Wien

Weitere Festnahme nach Anschlagsplänen auf Swift-Konzert

Ein 18-Jähriger aus dem Umfeld des 19-jährigen Hauptverdächtigen wurde in Wien verhaftet, sagte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) am Freitag im Rahmen einer Pressekonferenz im Burgenland. 
Veröffentlicht: 09. August 2024 10:49 Uhr
Im Zusammenhang mit den Anschlagsplänen auf eines der mittlerweile abgesagten Taylor Swift-Konzerte in Wien ist es am Donnerstagabend zu einer weiteren Festnahme gekommen. Ein 18-jähriger Iraker wurde festgenommen. Für den 19-jährigen Hauptverdächtigen und den 17-jährigen möglichen Komplizen wurde die Untersuchungshaft beantragt.

Nach den Anschlagsplänen auf ein Taylor-Swift-Konzert ist gestern ein 18-Jähriger aus dem Umfeld des 19-jährigen Hauptverdächtigen in Wien in Gewahrsam genommen worden, sagte Innenminister Gerhard Karner (VP) am Freitag im Rahmen einer Pressekonferenz im Burgenland. Für den 19-Jährigen und den 17-jährigen Beschuldigten wurde unterdessen die Verhängung der U-Haft beantragt.

Iraker soll Kontakt mit Hauptverdächtigem gehabt haben

Der 18 Jahre alte irakische Staatsbürger soll mit dem Hauptverdächtigen in Kontakt gestanden sein. Die beiden waren miteinander persönlich bekannt, kannten einander allerdings nur flüchtig. Über den 19-Jährigen, in dessen Umfeld in den vergangenen Tagen akribisch ermittelt wurde, war man auf den Iraker gekommen. Es dürfte sich bei dem 18-Jährigen ebenfalls um einen Sympathisanten der Terror-Miliz ""Islamischer Staat" (IS) handeln. Er soll IS-Propagandamaterial besessen und in sozialen Medien geteilt haben, darunter auch einen - offenbar jedoch nicht seinen eigenen - Treueschwur auf den IS. Es gibt derzeit keine Hinweise, dass der 18-Jährige in die Anschlagspläne des 19-Jährigen eingebunden war oder davon überhaupt wusste. Das räumte auch Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) ein, der bei einem Pressetermin in Nickelsdorf erklärte, der 18-Jährige sei nicht direkt mit den Anschlagsplänen auf das Taylor Swift-Konzert in Verbindung zu bringen.

Duo in Justizanstalt eingeliefert

Der hauptverdächtige 19-Jährige und der 17-jährige mögliche Komplize befinden sich seit Donnerstag in der Justizanstalt Wiener Neustadt. Die Staatsanwaltschaft beantragte mittlerweile die Verhängung der U-Haft. Eine Entscheidung darüber ist laut Birgit Borns, der Sprecherin des Landesgerichts Wiener Neustadt, für (den heutigen) Freitag geplant.

Der 15-Jährige, der als Zeuge geführt wird, werde weiter intensiv vernommen, sagte Karner. Während der 19-Jährige ein Geständnis abgelegt habe, verweigere der 17-Jährige nach wie vor die Aussage. Die Ermittlungen würden weiterhin auf Hochdruck laufen, sobald es neue Erkenntnisse gebe, werde man die Öffentlichkeit informieren, hielt der Innenminister fest.

Ermittelt wird gegen das Duo weiterhin wegen terroristischer Vereinigung (§ 278b Strafgesetzbuch) und krimineller Organisation (§ 278a Strafgesetzbuch), teilte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft mit. Den Beschuldigten wird vorgeworfen, sich an der radikalislamischen Terror-Miliz "Islamischer Staat" (IS) beteiligt und deren Ziele und Absichten vertreten zu haben.

19-Jähriger wollte offenbar mit Auto in Menschenmenge rasen

Der umfassend geständige 19-Jährige soll seit Ende Juli ein Attentat auf eines der drei dieser Tage in Wien vorgesehenen Swift-Konzerte geplant haben. Er verfügte bereits über einen funktionsfähigen Flüssigsprengstoff, den er selbst hergestellt hatte. Konkret soll der 19-Jährige vorgehabt haben, am Donnerstag oder am Freitag mit seinem Auto in bzw. vor eine Menge von "Swifties" vor dem Ernst-Happel-Stadion zu rasen, die beim Karten-Kauf leer ausgegangen waren und sich draußen versammelt hätten. Ziel sei gewesen, möglichst viele Menschen mit einem Sprengsatz sowie Hieb- und Stichwaffen zu töten. Der österreichische Staatsbürger wurde am Mittwoch an seinem Wohnort in Ternitz (Bezirk Neunkirchen) festgenommen.

Am selben Tag in Wien in Gewahrsam genommen wurde ein 17-Jähriger aus dem Umfeld des Hauptverdächtigen, wobei der Bursche mit türkisch-kroatischen Wurzeln dem Staatsschutz bereits bekannt war. Er war seit wenigen Tagen bei einem Facility-Unternehmen im Happel-Stadion angestellt. Verteidiger Nikolas Rast stellte in Abrede, dass sein Mandant mit Terrorismus und Anschlagsplänen etwas zu tun habe.

Auch ein 15-Jähriger hatte sich zunächst in polizeilicher Anhaltung befunden. Nach Informationen vom Donnerstagabend gilt der Bursch aber nicht als tatverdächtig. Er wird in dem Verfahren nicht als Beschuldigter geführt, sondern wurde als Zeuge vernommen. Der Teenager dürfte mit seiner Aussage die Verdachtslage gegen den 19-Jährigen bestätigt haben.

(Quelle: apa)

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