Missglückter Wanderausflug

Wer zahlt Rettung von 99 Schüler:innen im Kleinwalsertal?

This handout picture released June 8, 2022 by Landespolizeidirektion Vorarlberg shows pupils and teachers in the Kleinwalsertal on June 7, 2022. - Austrian rescuers saved more than 100 German students and teachers after they got stuck on an Alpine hiking trail described on the Internet as a "classic after-work tour," police said on June 8, 2022. (Photo by Handout / Landespolizeidirektion Vorarlberg / AFP) / RESTRICTED TO EDITORIAL USE - MANDATORY CREDIT "AFP PHOTO /HANDOUT/LANDESPOLIZEIDIREKTION VORARLBERG " - NO MARKETING - NO ADVERTISING CAMPAIGNS - DISTRIBUTED AS A SERVICE TO CLIENTS
Veröffentlicht: 09. Juni 2022 15:48 Uhr
Nach der dramatischen Bergung von 99 im Kleinwalsertal in Bergnot geratenen Schüler:innen und acht Lehrpersonen aus dem Raum Ludwigshafen ist offen, wer die beträchtlichen Kosten des Rettungseinsatzes tragen wird.
SALZBURG24 (mp)

Wie der Sprecher der Vorarlberger Bergrettung, Klaus Drexel, auf APA-Anfrage erklärte, werden derzeit die einzelnen Posten zwecks Kostenaufstellung erfasst. "Wer am Ende die Kosten verrechnet bekommt, wird sich zeigen", sagte Drexel am Donnerstag.

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Konsequenzen für Lehrkräfte noch unklar

Ob es für die Lehrkräfte dienstrechtliche Konsequenzen geben wird, die die Schüler:innen im Alter zwischen zwölf und 14 Jahren mit teilweise unzureichender Ausrüstung und ohne fundierte Routenplanung von Schöntal in Hirschegg auf das auf 1.990 Meter gelegene Walmendinger Horn dirigiert hatten, will die zuständige Schulaufsichtsbehörde nach der Rückkehr der Schulklassen klären. "Zum jetzigen Zeitpunkt ist es zu früh, dazu etwas zu sagen. Die Schüler und Lehrer sind noch im Kleinwalsertal", erklärte Eveline Dziendziol von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) in Trier. Nach der Rückkehr werde man mit den Lehrkräften sprechen, die an der Organisation der Wanderung beteiligt waren, meinte Dziendziol im Gespräch mit der APA: "Ich gehe davon aus, dass sie nach bestem Wissen und Gewissen vorgegangen sind."

99 Schüler:innen im Kleinwalsertal aus Bergnot gerettet

99 Schulkinder sowie acht Lehrer aus Deutschland sind am Dienstag im Kleinwalsertal mit Hubschraubern aus Bergnot gerettet worden. Die Lehrerschaft hatte aus dem Internet eine Wanderroute ausgewählt,…

Weg durch Regenfälle nass und glitschig

Die nicht beschilderte Tour, auf die die Lehrer:innen im Internet gestoßen waren, hatte über den schmalen Heuberggrat geführt, der aufgrund der vorhergehenden Regenfälle nass und glitschig war. Als sich eine Teilgruppe der alpin unerfahrenen Deutschen zur Umkehr entschied, rutschten zwei Schüler ab und zogen sich leichte Verletzungen zu. Daraufhin gerieten einzelne Kinder in Panik. Ein Notruf wurde abgesetzt, 70 Personen wurden in weiterer Folge mit zwei Hubschraubern mittels Taubergung und Evakuierungssets geborgen. Die anderen stiegen von der Bergrettung begleitet ab.

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Schulausflug im Kleinwalsertal wird fortgesetzt

Die durchnässten und unterkühlten Kinder wurden von einem Kriseninterventionsteam (KIT) betreut. "Natürlich war die Aufregung groß. Inzwischen ist die Stimmung ganz gut. Dank der psychologischen Betreuung und nachdem alle eine Nacht drüber geschlafen haben, sind die meisten ganz aufgeräumt", berichtete Dziendziol. Nach Beratung unter anderem mit Psycholog:innen und dem Kontakt mit den Eltern sei beschlossen worden, die Klassenfahrt nicht abzubrechen, sondern fortzusetzen. Auf die Frage, was die Schüler am Donnerstag unternommen hätten, erwiderte die Vertreterin der Schulaufsichtsbehörde: "Ich gehe davon aus, dass sie im Tal geblieben sind." Das Kleinwalsertal biete auch in weniger luftigen Höhen interessante niederschwellige Angebote.

Die Schüler:innen werden – wie ursprünglich geplant – am morgigen Freitag mit Bussen nach Deutschland zurückkehren. In der kommenden Woche sollen die dramatischen Ereignisse an der Schule weiter aufgearbeitet werden, auch mit erneuten Gesprächsangeboten von Psychologen sowohl für Schüler als auch Lehrer.

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(Quelle: apa)

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Von SALZBURG24 (alb)
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