Benko übergibt an Sanierer

Wie schlimm steht's wirklich um Signa?

Rene Benko am Montag, 03. Dezember 2018, im Rahmen einer Veranstaltung in Wien. (ARCHIVBILD)
Veröffentlicht: 05. November 2023 13:18 Uhr
Wie schlimm es tatsächlich um den ins Wanken geratenen Immobilienriesen Signa steht, "weiß man noch nicht", sagte Investor Hans-Peter Haselsteiner der "Tiroler Tageszeitung". Medienberichten zufolge sollen sich die gesamten Schulden auf bis zu 10,8 Milliarden Euro summiert haben.
SALZBURG24 (tp)

Beim Immobilienriesen Signa haben sich die Ereignisse zuletzt überschlagen. Das ursprüngliche Firmen-Mastermind Rene Benko muss auf Druck seiner milliardenschweren Investoren das Ruder an Sanierer Arndt Geiwitz übergeben. "Wie schlimm es ist, weiß man noch nicht", hielt Signa-Investor Hans-Peter Haselsteiner am Wochenende in der "Tiroler Tageszeitung" fest. Ohne neues Geld aller Mitinvestoren werde es nichts. Doch erste Investoren wollen sich angeblich auszahlen lassen.

Signa mit Schulden in Milliardenhöhe

Der deutsche Experte Geiwitz soll die Sache noch retten, Benko nicht mehr im Signa-Beirat das Sagen haben. Die kurzfristigen Schulden sollen sich auf 2 Mrd. Euro belaufen – davon noch heuer zu bedienen: 1,3 Mrd. Euro. "Dies herauszuarbeiten, ist jetzt die Aufgabe Nummer eins des Sanierungsbeauftragten Geiwitz", sagte Haselsteiner der "Tiroler Tageszeitung" (Samstag).

Deren Struktur ist insgesamt undurchsichtig. Medienanfragen wurden zuletzt nicht mehr beantwortet. Von Geiwitz bzw. dessen Pressestelle gab es am Wochenende vorerst keine neuen Informationen. Offen ist, ob alle internationalen Investoren bereit sind, einzuschießen, wie es Haselsteiner hofft ohne Summen zumindest öffentlich einzuschätzen. Geordnete Verkäufe und eine Neuordnung wären freilich weit weniger verlustreich als ein zweites Kika/Leiner, wie es auch Haselsteiner zuletzt im "Standard" gesagt hatte.

In der "Kleinen Zeitung" (Sonntag) heißt es, dass der Großteil der Signa-Verbindlichkeiten Bankschulden mit den größten Gläubigern Raiffeisen-Gruppe und Bank Austria seien. Auf 10,8 Milliarden Euro sollen sich die Schulden der Signa Prime (u. a. KaDeWe Berlin) laut Medienberichten Ende 2022 summiert haben. Auch das Ergebnis drehte deutlich ins Minus, nach 700 Millionen Euro Gewinn 2021 betrug 2022 der Verlust 1,019 Milliarden Euro. Schon 2022 hätten die Verbindlichkeiten nicht mehr aus eigener Kraft bedient werden können, schreibt die "Kleine". Ohne Kapitalerhöhung von 750 Millionen Euro hätte der Signa Prime bereits im letzten Jahr die Zahlungsunfähigkeit gedroht.

(Quelle: apa)

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