Österreich

Wilderer läuft Amok: Polizei findet Mega-Waffenarsenal im Keller

APA14699830-2 - 18092013 - GROSSPRIEL - ?STERREICH: ZU APA-TEXT CI - Sichergestellte Waffen, die bei dem Wilderer, der am 17. September 2013 in Nieder?sterreich bei einem Polizeieinsatz wegen Wilderei vier Menschen get?tet hat, im Bunker gefunden wurden, aufgenommen am Mittwoch, 18. September 2013, in Gro§priel. +++ WIR WEISEN AUSDR?CKLICH DARAUF HIN, DASS EINE VERWENDUNG DES BILDES AUS MEDIEN- UND/ODER URHEBERRECHTLICHEN GR?NDEN AUSSCHLIESSLICH IM ZUSAMMENHANG MIT DEM ANGEF?HRTEN ZWECK ERFOLGEN DARF - VOLLST?NDIGE COPYRIGHTNENNUNG VERPFLICHTEND +++ APA-FOTO: LPD N?
Veröffentlicht: 18. September 2013 11:41 Uhr
Im Bunker des mutmaßlichen Vierfach-Mörders Alois H. hat die Polizei am Mittwoch rund 100 Langwaffen, zahlreiche Faustfeuerwaffen samt Munition, Jagdzubehör und unzählige Trophäen entdeckt. Diese Funde werfen die Frage auf, ob der 55-Jährige nicht noch mehr Verbrechen begangen haben könnte.

Der niederösterreichische Polizeisprecher Johann Baumschlager meinte auf APA-Anfrage lediglich, dass "nach allen Seiten hin ermittelt wird", gleichzeitig steht der Transportunternehmer laut einer Aussendung im Verdacht, "zurückliegende Einbrüche in Zusammenhang mit Diebstählen von Jagdwaffen und –zubehör, eine Vielzahl von Wildererangriffen sowie den tätlichen Angriff auf einen Jäger in Matzleinsdorf begangen zu haben". Die Zuordnung der Vielzahl an vorgefundenen Waffen, gestohlener Gegenstände und Trophäen zu einzelnen ungeklärten Straftaten sei im Gange.

Steht Wilderer in Zusammenhang mit Halali-Bande?

Der "Kurier" schrieb in seiner Donnerstagsausgabe von einem möglichen Zusammenhang mit den Taten der sogenannten Halali-Bande. In Niederösterreich gebe es „acht ungeklärte Fälle von angezündeten Jagdhäusern mit einem Schaden von acht bis zehn Millionen Euro", bei denen es eine Verbindung zu Alois H. geben könnte. Aus den Gebäuden wurden vor den Brandstiftungen jeweils Jagdgewehre und Trophäen entwendet. Gegenstände dieser Art fand man auch im Bunker von Alois H. Genannt wurden als besonders spektakuläre Taten, die der „Halali-Bande" zugerechnet werden, der Brand eines Jagdschlosses im Steinbachtal bei Göstling (Bezirk Scheibbs) im Winter 2002 und eine niedergebrannte Jagdvilla im Oktober 2004 in Gutenstein bei Wiener Neustadt.

Wilderer starb durch Kopfschuss

Gesichert ist, dass der 55-jährige Alois H. durch einen Kopfschuss gestorben ist. "Wir gehen derzeit davon aus, dass es Selbstmord war", sagte die Leiterin der Staatsanwaltschaft St. Pölten, Michaela Schnell, am Mittwochnachmittag der APA. Die Ergebnisse des DNA-Vergleichs werden voraussichtlich erst in einigen Tagen vorliegen, doch die Ermittler gehen "mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" davon aus, dass die verkohlte Leiche, die im Anwesen bei Melk am frühen Dienstagabend gefunden wurde, jene des Verdächtigen ist. Angehörige haben den Leichnam am Mittwoch auch identifiziert.

Massaker in Niederösterreich

Der als Wilderer verdächtigte Transportunternehmer hat am Dienstag drei Polizisten und einen Rotkreuz-Sanitäter erschossen. Davor wurde das Fahrzeug des 55-Jährigen, ein Toyota mit gestohlenen Kennzeichen, gefunden und daraufhin eine Straßensperre errichtet. Auslöser der Streifentätigkeit im Bezirk Lilienfeld waren Wildereien der vergangenen Jahre.

Bauernhof gestürmt

Auf seiner Flucht verschanzte sich der 55-Jährige auf seinem Anwesen in Großpriel bei Melk, ein Großaufgebot von Einsatzkräften versuchte den Mann zum Aufgeben zu bringen. Bei dem Polizisten, dessen Leichnam auf dem Grundstück von Alois H. gefunden wurde, ist der Todeszeitpunkt noch unklar. Dienstagabend wurde der Bauernhof gestürmt, nach einer stundenlangen Durchsuchung des verwinkelten Gebäudes wurde die verbrannte Leiche des Mannes in einem Geheimbunker im Keller entdeckt.

Hunderte Einsatzkräfte in Großpriel

Insgesamt standen 135 Beamte der Cobra und 200 Exekutivkräfte 24 Stunden lang im Einsatz. Dazu kamen noch rund 70 Mitarbeiter des Roten Kreuzes. Ein Polizist, der bei dem Einsatz verletzt wurde, befand sich am Mittwoch auf dem Weg der Besserung. Der Beamte wurde von Splittern einer zerschossenen Windschutzscheibe nur leicht verletzt, ist aber psychisch angeschlagen.

Polizeieinsatz wird evaluiert

Der Polizeieinsatz soll nun evaluiert werden, kündigte der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, Konrad Kogler, an. Man habe die Gefährlichkeit des Täters nicht unterschätzt. Da in der Gegend bereits ein Mordversuch auf einen Jäger verübt worden war, sei auf das Einsatzkommando Cobra zurückgegriffen worden. "Es hat sich gezeigt, dass diese Einschätzung richtig war." Einen Tag nach dem Tod ihres Kollegen hat am Mittwoch bei der Cobra "betroffene Stimmung" geherrscht, so der Sprecher des Einsatzkommandos Cobra (Eko Cobra), Detlev Polay.

Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) traf am Mittwoch Angehörige der Opfer. Für die Hinterbliebenen gibt es psychologische und finanzielle Unterstützung. (APA)

Links zu diesem Artikel:

  • RK-Vizepräsident erschüttert
  • Gefahrenjob Polizist
  • Noch nie drei tote Polizisten bei Einsatz
  • Psychiater über Motiv

Bildergalerien

Bildergalerien

Bildergalerien

Bildergalerien

(Quelle: salzburg24)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken