Aktuelle Corona-Zahlen

"Wir brauchen jetzt euch alle"

Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Montag, 2. November 2020, anl. der PK des Gesundheitsministeriums "Aktuelle Lage" in Wien. 
Veröffentlicht: 02. November 2020 10:54 Uhr
4.135 Corona-Neuinfektionen bei 23.450 Tests meldet der Gesundheitsminister Montagvormittag in einer Pressekonferenz. Das Niveau sei weiter sehr hoch, "besorgniserregend" sei jedoch die Zahl der Hospitalisierungen der vergangenen 24 Stunden.

So befinden sich derzeit 2.261 Corona-Patienten in Krankenhäusern. Die Zahl der belegten Intensivbetten mit Corona-Patienten liegt aktuell bei 336 „Das ist ein Plus von 45 im Vergleich zu gestern und eine sehr starke Steigerung“, so Anschober. Im Vergleich zur Vorwoche bedeutet das gar eine Steigerung von 78 Prozent.

78 Prozent mehr Intensivpatienten als in Vorwoche

Die Herausforderung sei jetzt größer als im Frühling, sagt der Gesundheitsminister. Daher muss die Trendwende ab Mitte November erreicht werden. Der Gesundheitsminister appelliert erneut an die Bevölkerung Verantwortung zu übernehmen nun die Maßnahmen mitzutragen: „Wir brauchen jetzt euch alle“.

Sollte diese Entwicklung anhalten, könnte es im intensivmedizinischen Bereich kritisch werden, warnte Anschober mit Nachdruck. Sollte das nicht gelingen, "steuern wir auf eine erhebliche Krisensituation zu", meinte der Gesundheitsminister. Man müsse "alles tun, um die Trendwende ab Mitte November zu erreichen". Er gehe davon aus, "dass die Zahlen (was die Neuinfektionen betrifft, Anm.) in dieser Woche deutlich steigen werden."

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Ohne Maßnahmen Gesundheitssystem in Gefahr 

Ohne wirksame Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus ist das heimische Gesundheitssystem in Gefahr. Davor warnte Herwig Ostermann, Geschäftsführer der Gesundheit Österreich GesmbH, am Montag im Rahmen einer Pressekonferenz im Gesundheitsministerium. Sollten die Neuinfektionen und die effektive Reproduktionszahl nicht gedrückt und das Infektionsgeschehen nicht eingebremst werden, "wird unser Gesundheitssystem relativ rasch an seine Kapazitätsgrenzen stoßen", sagte Ostermann.

"Ressourcen sind endlich"

Von hundert mit SARS-CoV-2-Infizierten benötigen laut Statistik fünf ein Spitalsbett, ein Patient muss intensivmedizinisch betreut werden. Die eklatante Zunahme von Neuinfektionen sei "ein Problem, wenn man bestmögliche Betreuung liefern möchte", gab Klaus Markstaller, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin (ÖGARI), bei der Pressekonferenz im Gesundheitsministerium zu bedenken: "Die Ressourcen sind endlich".

Man werde in der Lage sein, "den sich jetzt abzeichnenden Peak ohne Triage" - die Behandlung von Patienten nach Dringlichkeit, wobei die Einstufung nach einer Begutachtung vorgenommen wird - zu bewältigen. Aber die "dynamische Entwicklung" des aktuellen Infektionsgeschehens müsse unbedingt eingedämmt werden, betonte Markstaller.

"Kontakte deutlich reduzieren"

Der Infektiologe Herwig Kollaritsch, der auch der Corona-Taskforce von Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) angehört, appellierte an die Bevölkerung, die Sozialkontakte "drastisch einzuschränken". In der nunmehrigen epidemiologischen Lage gehe es darum, die effektive Reproduktionszahl - sie liegt aktuell bei 1,4, das heißt ein Infizierter steckt unter den aktuellen Bedingungen im Durchschnitt 1,4 Personen an - deutlich zu senken.

Kollaritsch veranschaulichte das mit konkreten Beispielen. Bei einer effektiven Reproduktionszahl von 0,9 reduzieren sich die Neuinfektionen binnen drei Monaten um 90, binnen sechs Monaten um 99 Prozent. Gelänge es, die effektive Reproduktionszahl auf 0,5 zu drücken, wäre eine Senkung der Neuinfektionen um 90 Prozent schon binnen zwei Wochen, eine Reduktion um 99 Prozent innerhalb von vier Wochen drinnen, erläuterte der Experte.

(Quelle: salzburg24)

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