In dem auf Twitter die Runde machenden Video meinte er in Richtung der krankheitsbedingt abwesenden Grünen-LR Gabriele Fischer: "Ich will mir die Landesrätin nicht in der Horizontalen vorstellen." Der Sager ist in einem Video aus der Landtagssitzung der vergangenen Woche dokumentiert und sorgte im Plenum teils für Erheiterung und teils für ablehnende Reaktionen.
Dornauer: Entschuldigung sei akzeptiert worden
Dornauer selbst sagte der APA, dass er sich bereits während der Sitzung erklärt und entschuldigt habe. Der den Vorsitz führende ÖVP-Landtagsvizepräsident Anton Mattle habe ihm daraufhin attestiert, dass diese Entschuldigung "ausreichend" sei und akzeptiert werde. Der 35-Jährige betonte, dass er sich mit dem "Horizontalen"-Sager einzig und allein auf die Bettlägerigkeit wegen Krankheit von Grünen-Landesrätin Gabriele Fischer bezogen habe. Es sei ihm mitgeteilt worden, dass diese die Landtagssitzung gerade über Livestream verfolge.
Auch von ÖVP-Klubobmann Jakob Wolf habe er sogleich quasi die Absolution erhalten. Dieser habe erklärt, dass er sich nach der Aussage "nichts dabei gedacht" und den Spruch ebenfalls auf die Bettlägerigkeit Fischers bezogen habe. Er habe gehört, dass die Landesrätin seine Entschuldigung angenommen habe.
Wolf: "Dornauer soll sich nicht auf mich rausreden"
Wolf hat allerdingszurückgewiesen, dass er Dornauer nach dessen umstrittenen Spruch Absolution erteilt habe. "Dornauer soll sich nicht auf mich ausreden. SeinSager war sehr grenzwertig. Ich habe die Aussage im Landtagsplenum akustisch falsch verstanden und wahrgenommen", meinte Wolf gegenüber der APA.
Auch andere Kollegen hätten den Dornauer-Spruch im ersten Augenblick falsch verstanden, sagte der ÖVP-Klubobmann. Er habe von der Aussage lediglich mitbekommen, dass Landesrätin Fischer (Grüne) Angina habe, krank zu Hause sei und sie "in der Horizontalen" die Debatte mitverfolge. Jetzt, nach Durchsicht des Videos, komme die Aussage des Bald-SPÖ-Chefs aber anders rüber, so Wolf. Aus der Landes- als auch der Bundes-ÖVP wird Dornauers Rücktritt gefordert.
Fischer will Sexismus-Sager nicht kommentieren
Die betroffene Landesrätin Gabriele Fischer (Grüne) wollte den Sager indes nicht kommentieren, wie es aus ihrem Büro hieß. Dieser spreche aber "für sich". Eine persönliche Entschuldigung habe es von Dornauer bis dato keine gegeben. Jedoch habe sich der designierte SPÖ-Chef im Landtag bald darauf für seinen Sager entschuldigt.
Rendi-Wagner: "Aussage ist inakzeptabel"
"Die Aussage von Georg Dornauer jun. ist inakzeptabel. Damit ist er als stellvertretender Bundesparteivorsitzender nicht tragbar", erklärte SPÖ-Chefin Rendi-Wagner am Donnerstag via Facebook.
Dornauer werde deshalb "keine bundespolitischen Funktionen - weder im Präsidium noch im Vorstand - übernehmen", schrieb Rendi-Wagner, die am Samstag zur neuen SPÖ-Chefin gewählt wird. Die Tiroler SPÖ-Landesorganisation hatte für die Funktion eines stellvertretenden Bundesparteivorsitzenden und Präsidiumsmitglieds ursprünglich die Nationalratsabgeordnete Selma Yildirim nominiert. Diese Woche hatte der Tiroler Landesparteivorstand diesen Vorschlag dann noch abgeändert und Dornauer nachnominiert. Dieser Beschluss sollte noch heute per Rundlauf von der Bundespartei mitgetragen werden. Nun will die neue SPÖ-Chefin nach den Aussagen Dornauers, die erst heute medial breit getreten wurden, der Landespartei deren Wunsch verwehren.
(APA)
(Quelle: apa)