2016 war die heimische Wirtschaft um 2,1 Prozent gewachsen, 2017 um 2,5 Prozent. 2018 übertraf Österreichs Wachstum laut Statistik Austria jenes der EU-28 (+2,0 Prozent) und auch die Wachstumsraten der wichtigsten EU-Handelspartner Deutschland (+1,5 Prozent) und Italien (+0,9 Prozent). Zu laufenden Preisen lag das heimische BIP 2018 bei rund 385,7 Mrd. Euro (+4,2 Prozent) oder 43.640 Euro pro Einwohner. Auch für 2017 hatte die Statistik Austria das Wachstum herabsetzen müssen, von davor von Experten geschätzten 3,0 auf 2,6 Prozent.
Privater Konsum bleibt kräftig
Unterdessen verlor die Konjunkturdynamik in Österreich 2019 an Fahrt - deshalb sank das Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal gegenüber dem Vorquartal auf 0,3 Prozent, bestätigte das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) am Mittwoch das schwächste Quartalswachstum seit Anfang 2015. Im ersten Vierteljahr betrug der Anstieg 0,5 Prozent, im vierten Quartal 0,6 Prozent, beides nun ein Zehntelprozentpunkt mehr als in der Schnellschätzung angenommen.
Der private Konsum war im Zeitraum April bis Juni abermals kräftig, während sowohl die Investitionen als auch die Außenwirtschaft an Fahrt verloren. Ebenso habe sich die Industriekonjunktur abgeschwächt.
Überraschung für Wifo-Experten
Österreichs Wirtschaftswachstum fällt heuer im Jahresabstand nicht automatisch höher aus, weil der Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) 2018 nun von der Statistik Austria statt bisher geschätzt 2,7 Prozent mit 2,4 Prozent ermittelt wurde. "Für die Prognose maßgeblich ist, wie sich die einzelnen Quartale darstellen, auf die die Prognose aufsetzt", so Wifo-Experte Jürgen Bierbaumer-Polly zur APA. Die Dynamik im ersten und zweiten Quartal 2019 und zu Jahresende 2018 sei auch nach der VGR-Veröffentlichung der Statistik Austria recht ähnlich. "Das ist nicht so viel anders, als wir es in unseren Quartalsrechnungen hatten", meinte Bierbaumer-Polly.
Für den Wifo-Experten die größte Überraschung an den neuen Daten der Statistik Austria, bei denen auch die Jahre 2015 bis 2017 revidiert worden sind: "Der Konjunktur-Peak, der sich sehr stark Ende 2017/Anfang 2018 gezeigt hat, ist jetzt weggeschnitten." Für die kommende Herbstprognose, die das Wifo - gemeinsam mit dem Institut für Höhere Studien (IHS) - am 4. Oktober vorlegen will, "haben wir da wenig Änderung in den Daten zu erwarten", meinte der Experte, ohne der Prognose vorgreifen zu wollen.
(Quelle: apa)