Vorgehen um Gehaltserhöhung

Wirtschaftskammer-"Krisengipfel": Mahrer bleibt wohl im Amt

Im Zentrum der Kritik: Präsident der Wirtschaftskammer, Harald Mahrer.
Veröffentlicht: 09. November 2025 12:44 Uhr Aktualisiert: 09.11.2025 17:06 Uhr
Das Vorgehen von Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer in der Gehaltsdebatte hat in den Länderkammern für Kritik gesorgt. Ein Treffen zwischen WK-Ländervertretern und Mahrer am Sonntagnachmittag in Wien soll nun die Wogen glätten. Mahrer bleibt Medienberichten zufolge im Amt.

Es handelt sich um einen "Krisengipfel" der Wirtschaftskammer, an dem "fast alle Präsidenten der Länder" teilnehmen werden. Vor allem die Kommunikation Mahrers sorgte für Diskussionen.  Wie "Presse" und "Krone" übereinstimmend am Nachmittag berichteten, bleibt Mahrer im Amt. Dem Vernehmen nach dauert der "Krisengipfel" aber noch an. Vor allem die Kommunikation Mahrers hatte für Diskussionen in den Ländern gesorgt.

"Ein einziges Desaster"

"Das ist ein einziges Desaster, ein großer Fehler, und es hat viel Vertrauen gekostet", sagte die Tiroler WK-Präsidentin Barbara Thaler der "Krone" am Sonntag. Mit den Zahlen selbst habe sie kein Problem. "Aber wie sie kommuniziert wurden, hätte man so nicht machen sollen. Denn es hat nicht nur den Mitarbeitern, sondern auch den Funktionären geschadet." Sie sei "wirklich persönlich getroffen und erschüttert", so Thaler.

Auf die Frage, ob Mahrer als Präsident noch tragbar ist, antwortet Thaler nicht: "Mir geht es in erster Linie darum, die Organisation wieder nach vorne zu bringen und den Reputationsschaden zu beseitigen, und dafür wird es viel harte Arbeit brauchen."

"Dilettantische Kommunikation"

Auch die Präsidentin der Wirtschaftskammer Oberösterreich, Doris Hummer, bezeichnete das Vorgehen Mahrers gegenüber den "Oberösterreichischen Nachrichten" (Samstagsausgabe) als "dilettantische Kommunikation" und "völlig unglückliche Aktion". Das System, nach dem die Gehälter angepasst werden, sei "fair", aber "zu einem Zeitpunkt, wo alle sparen müssen, daran unbeirrt festzuhalten, war ein Fehler", so Hummer.

Die teils massiven Gehaltserhöhungen bei Landeskammerpräsidenten rechtfertigte Hummer - wie auch schon Mahrer - mit einer "Systemumstellung". Man liege "bei den Funktionsentschädigungen 30 Prozent unter der Höchstgrenze bzw. unter dem Verbraucherpreisindex", betonte sie. Ähnlich wie Thaler wich Hummer der Frage, ob Mahrer als Präsident noch tragbar ist, aus: "Wir werden jetzt intensive Gespräche führen und intern intensiv über die Fehler diskutieren, die gemacht worden sind."

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WK-Chef Mahrer räumt Fehler ein

Mahrer war in den vergangenen Tagen in der Debatte um die Gehaltsanpassungen für WKÖ-Beschäftigte um Schadensbegrenzung bemüht. Es seien Fehler passiert, er könne die Kritik nachvollziehen, erklärte er gegenüber mehreren Medien. Im kommenden Jahr werde es keine Erhöhung der Entgelte für die Spitzenkämmerer geben. Am System der Gehaltsanpassung will Mahrer allerdings festhalten, zeigte sich aber diskussionsbereit. Eine Senkung der Kammerumlagen oder seinen Rücktritt schloss er unterdessen kategorisch aus.

Nach heftiger Kritik an vergleichsweise üppigen Gehaltsanpassungen von 4,2 Prozent (über Inflation) in der Wirtschaftskammer am Mittwoch hatte Mahrer anfangs von einer Reduzierung des angedachten Plus für die Mitarbeitenden gesprochen - später relativierte er allerdings seine Angaben. So war zunächst von einer Halbierung auf 2,1 Prozent die Rede, tatsächlich gibt es aber nur im ersten Halbjahr gar keine Erhöhung, im zweiten dafür eine von 4,2 Prozent. Damit ist der Ausgangswert für das Jahr darauf deutlich höher, als er es bei 2,1 Prozent für das ganze Jahr 2026 gewesen wäre.

(Quelle: apa)

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