Die Lawinengefahr oberhalb von 2.000 Metern bestand vor allem in Triebschneehängen und Kammlagen, bevorzugt in den Hangrichtungen von West über Nord bis Ost. Vorsichtig zu beurteilen seien eingewehte Rinnen und Mulden sowie allgemein die Übergänge von viel zu wenig Schnee, warnten die Experten des Landes. Der starke bis stürmische Südföhn verfrachtete große Mengen an lockerem Altschnee und zunehmend auch den einsetzenden Neuschnee. Dadurch würden ständig neue Triebschneeansammlungen gebildet.
Auch in Vorarlberg gab es über 40 Einsätze. Partenen im Montafon war am Heiligen Abend etwa 15 Minuten ohne Strom, nachdem ein Baum auf eine Hochspannungsleitung gefallen war. Der Föhn hatte den Baum im Ortsteil Loch um 22.54 Uhr entwurzelt. Techniker der Vorarlberger Illwerke erdeten die Hochspannungsleitung, danach konnte der Strom wieder eingeschaltet werden.
Bis 7.00 Uhr waren bei der Rettungs- und Feuerwehrleitstelle Vorarlberg 32 Schadensmeldungen aus allen Landesteilen eingegangen, bis 9.00 Uhr bereits weitere 14. Vor allem wegen umgestürzter Bäume oder Gerüste oder herabgefallenen Ästen standen die Feuerwehren im Einsatz. Die Auswirkungen hielten sich allerdings in Grenzen.
Der Föhn ist in der Nacht auf Mittwoch auch über Salzburgs Berge mit Sturmspitzen bis zu 150 km/h gefegt. Einige Skilifte wurden wegen des starken Windes gesperrt. Die Feuerwehren mussten in Krimml und in Wald im Pinzgau beschädigte Dächer reparieren und umgestürzte Bäume von Straßen entfernen. In der Stadt Salzburg gab es die wärmsten Weihnachten seit dem Jahr 2000.
"Das klassische Weihnachtstauwetter ist punktgenau in der Stadt Salzburg gelandet. Am Heiligen Abend wurden 15,6 Grad plus gemessen. Mittwochvormittag hatte es 16,5 Grad. Seit dem Jahr 2000 war es aber nie so warm zu Weihnachten in der Stadt Salzburg, der Rekord lag bei 12,6 Grad", sagte Meteorologin Liliane Hofer von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in Salzburg zur APA.
Am Stefanitag soll der Föhn der Wetterprognose zufolge zusammenbrechen. Die Schneefallgrenze wird im Laufes des Donnerstags von 1.300 Meter Seehöhe auf rund 700 Meter sinken. Entlang des Alpenhauptkammes rechnen die Meteorologen mit bis zu 30 Zentimeter Neuschnee bis Freitagfrüh.
Die Katschberg Bundesstraße (B99) zwischen Mühlbach und Katschberghöhe in Kärnten (Bezirk Spittal) ist am Mittwoch gesperrt worden. Laut dem Büro des Kärntner Straßenbaureferenten hatten anhaltende Stürme Bäume entwurzelt, die wiederum die Straße blockierten. Eine sofortige Räumung war aufgrund der Witterungsverhältnisse und der aufgeweichten Böden zunächst nicht möglich.
(Quelle: salzburg24)