179 Personen 2022 im Spital

Zecken schon aktiv – rechtzeitige FSME-Impfung empfohlen

Veröffentlicht: 28. März 2023 11:57 Uhr
Zecken breiten sich nicht nur immer weiter aus, sie sind bei den milden Temperaturen auch schon längst aktiv. Daher wird schon jetzt zur FSME-Impfung geraten. In den letzten Jahren ist die Zahl der FSME-Fälle in Salzburg angestiegen.
SALZBURG24 (nic)

Mit 80 Prozent ist die Durchimpfungsrate gegen die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) in Österreich durchaus beachtlich. Dennoch gab es im Vorjahr 179 Personen, die nach Zeckenbissen in Spitälern behandelt werden mussten, sowie zwei Todesfälle. Entsprechend appellierte der Verband der Impfstoffhersteller (ÖVIH) am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Wien, die Grundimmunisierung durchzuführen und vor allem nicht auf die notwendigen Auffrischungen zu vergessen.

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Zecken breiten sich immer weiter aus

Ein Aspekt, dessen Auswirkungen noch nicht ganz geklärt sind, betrifft den Klimawandel: Wie der Umweltmediziner Hans-Peter Hutter ausführte, breiten sich die Zecken durch die steigenden Temperaturen sowohl nach Norden als auch in größere Höhen aus, mittlerweile in Gebiete auf etwa 1.500 Metern. Ob dies mit einer höheren Infektionsdichte der Tiere einhergeht, könne man noch nicht sagen, da es hier sehr komplexe Zusammenhänge gebe. Zudem seien milde Winter günstig für die Zecken, andererseits wären heiße, trockene Sommer nachteilig für deren Gedeihen.

 
 

Zecken schon oft ab Februar aktiv

Obwohl sich der Name FSME auf den Frühsommer bezieht, treten die ersten Fälle im Februar und die letzten im Dezember auf, da die Zecken schon bei acht Grad Celsius aktiv sein können, so Bettina Pfausler von der MedUni Innsbruck.

Virus dringt in Gehirn ein

Obwohl ein Drittel der Bevölkerung über eine natürliche Immunabwehr verfügt und ein großer Anteil durch die Impfung geschützt ist, dringt das Virus bei schweren Fällen ins Gehirn ein, mit teils dramatischen Folgen, wodurch es zu verschiedenen neurologischen Manifestationen kommt, die an die Kinderlähmung erinnern. Eine vollständige Erholung ist meist nicht möglich, zudem sterben auch einige Betroffene.

Schutzrate bereits sehr hoch

Laut Maria Paulke-Korinek von der Abteilung für Impfwesen im Gesundheitsministerium ist die Schutzrate durch den Stich mit 83 bis 99 Prozent sehr hoch. Nach der dreiteiligen Grundimmunisierung erfolgt nach drei Jahren die erste Auffrischung, danach reicht alle fünf Jahre ein weiterer Stich. Über 60-Jährige sollten diesen Abstand jedoch auf drei Jahre reduzieren, da ihr Immunsystem nicht mehr so wirksam ist. Abgeraten wird von einer Titer-Bestimmung, die lediglich eine Momentaufnahme sei. Und auch bei jenen, die länger auf eine Auffrischung vergessen haben, würde eine einfache Auffrischung genügen, so die Expertin.

Symptome von FSME

FSME ist eine sehr schwere Erkrankung der Hirnhaut und des Gehirns, die zu schweren, teilweise lebenslangen Schäden, bis hin zum Tod führen kann. Zuerst sind es grippeähnliche Symptome, dann bessert sich der Zustand wieder und nach durchschnittlich sieben Tagen kommt es zu hohem Fieber, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Nackensteifigkeit und in einigen Fällen auch zu Lähmungen. Entgegen einer verbreiteten Meinung treten auch bei Kindern sehr schwere Erkrankungen mit langwierigen Folgeschäden und sogar Todesfälle auf.

Sprunghafter Anstieg bei FSME-Fällen

Bei den FSME-Fallzahlen ist in den vergangenen zehn Jahren insgesamt ein Trend nach oben zu erkennen. Waren es 2012 noch 52 Erkrankungen, so kam es 2020 pandemiebedingt durch mehr Urlaube im Risikogebiet Österreich zu einem Rekordjahr mit 216 Fällen. Dabei gibt es ein Ost-West-Gefälle mit praktisch keinen Infektionen in Wien und im Burgenland sowie vielen Fällen in den "Hotspots" Oberösterreich, Tirol, Salzburg und der Steiermark.

(Quelle: salzburg24)

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