Ursache gefunden

Zigarette löst Brand mit drei Toten in LK Mödling aus

Veröffentlicht: 30. Mai 2023 06:36 Uhr
Beim Brand im Landesklinikum Mödling sind vergangene Nacht drei Patienten gestorben. Feuerwehr und Rettung standen im Großeinsatz. 20 Personen wurden leicht verletzt und rund 90 Patient:innen mussten verlegt werden. Brandursache dürfte eine Zigarette gewesen sein.
SALZBURG24 (tp)

Der Brand im Landesklinikum Mödling in der Nacht auf Dienstag, bei dem drei Patienten gestorben sind, dürfte durch eine Zigarette ausgelöst worden sein. Die Spurenlage deute darauf hin, sagte Polizeisprecher Stefan Loidl am Abend zur APA. Das Feuer war in einem Zimmer im dritten Stock ausgebrochen. Für drei Männer in dem Raum kam jede Hilfe zu spät.

Brandursache in Möding gefunden

Die Ermittler würden von einer Zigarette ausgehen, teilte Loidl mit. Es sei "keine technische Brandentwicklung festgestellt" worden. Der Glimmbrand dürfte vom Bett eines 75-Jährigen aus Baden ausgegangen sein. Der Mann sei starker Raucher gewesen. Das Fenster in dem Zimmer sei zum Lüften gekippt gewesen.

Bei einem Brand im Landesklinikum Mödling sind in der Nacht auf Dienstag drei Patienten gestorben. Das Feuer war in einem Zimmer im dritten Stock ausgebrochen. Für drei Männer in dem Raum sei jede Hilfe zu spät gekommen, sagte Matthias Hofer, Sprecher der NÖ Landesgesundheitsagentur (LGA), zur APA. 20 Personen wurden evakuiert, eine Frau wurde leicht verletzt. Rund 90 Patienten mussten verlegt werden.

Innere Medizin völlig verraucht

Kurz vor 1 Uhr war Alarm ausgelöst worden, in einer Aussendung der LGA wurde von "schneller Brandentwicklung" berichtet. Die gesamte Station für Innere Medizin sei verraucht gewesen. Zehn Wehren rückten mit 173 Mitgliedern und 33 Fahrzeugen aus, auch die Betriebsfeuerwehr des Landesklinikums stand bei den Löscharbeiten im Einsatz. "Brand aus" wurde kurz vor 3.00 Uhr gegeben.

Bei einer am Dienstag kurzfristig einberaumten Pressekonferenz ortete Werner Hauser, Kommandant der FF Mödling, eine "sehr gefährliche" ebenso wie "belastende Situation, die perfekt gemeistert wurde". Unter anderem seien 20 Atemschutzgeräteträgertrupps gestellt worden. Dem Personal attestierte Hauser, "Übermenschliches geleistet" zu haben. Selbiges äußerte die stellvertretende Ärztliche Direktorin Anette Severing, die noch in der Nacht an den Brandort geeilt war.

Drei Tote bei Brand in LK Mödling

Bei den Verstorbenen handelt es sich laut Polizei um einen 75-Jährigen aus Baden, einen 78-Jährigen aus dem Bezirk Mödling und um einen 81-Jährigen aus dem Bezirk Bruck a. d. Leitha. Die Männer waren in jenem Vierbettzimmer aufhältig, in dem der Brand ausgebrochen ist. Ein weiterer dort untergebrachter Patient befand sich nicht in dem Raum. "Ihm geht es gut", informierte Claudia Herbst, Ärztliche Direktorin des Landesklinikums Baden-Mödling. Es sei "ein schwerer Tag", sagte sie im Zusammenhang mit dem Brandereignis.

"Durch die gute Zusammenarbeit ist es gelungen, 20 Personen aus der betroffenen Station zu retten", sagte Hofer. Diese waren dem Rauch ausgesetzt und galten zunächst als leicht verletzt. Letztlich wurde bei einer Patientin eine leichte Rauchgasvergiftung festgestellt. Die Frau sei in das Klinikum nach Baden gebracht worden, teilte Herbst mit. Nicht nur Pflegekräfte und Feuerwehr hätten geholfen, sondern auch Patienten untereinander, fügte sie hinzu.

Brandmelder schlägt rasch an

Etwa 90 Kranke wurden laut Hofer verlegt - innerhalb des Hauses und an die Standorte Baden, Wiener Neustadt sowie Neunkirchen, teilte der Sprecher mit. Die Brandmelder hätten "in der Sekunde angeschlagen". Herbst konkretisierte in der Pressekonferenz, dass 58 Personen transferiert worden sein: 31 nach Baden, 27 nach Wiener Neustadt und Neunkirchen.

Von dem Feuer im dritten Stockwerk waren letztlich auch zwei darunterliegende Bettenstationen betroffen. Selbiges galt für die fünf Operationssäle im ersten Stockwerk. Am (heutigen) Dienstag werde es keinen OP-Betrieb in Mödling geben, sagte Hofer. Es werde mit Hochdruck daran gearbeitet, die Operationssäle so rasch wie möglich wieder benützbar zu machen. Die Ärztliche Direktorin nannte einen Zeitraum von 24 bis 48 Stunden, in dem Teile der betroffenen Stationen wieder geöffnet werden sollen.

"Die Ereignisse der letzten Nacht sind erschütternd. Unsere Gedanken sind bei den Opfern und ihren Familien", betonten Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und der für die Kliniken zuständige Landesrat Ludwig Schleritzko (beide ÖVP) in einer schriftlichen Stellungnahme. "Nun geht es darum, den Unfallhergang lückenlos aufzuklären. Unser Dank gilt dabei allen Einsatzkräften sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im LK Mödling, die umgehend zur Stelle waren um zu helfen."

Mödlings Bürgermeister Hans Stefan Hintner (ÖVP) reagierte ebenfalls betroffen auf den Vorfall. "Unser herzliches Beileid gilt allen Angehörigen der Opfer dieser unfassbaren Tragödie. Ein großes Dankeschön an die vielen Frauen und Männer von Rettung und Feuerwehr, die mit ihrem Einsatz eine Ausbreitung der Flammen und damit möglicherweise weitere Todesopfer verhindert haben", hieß es in einer offiziellen Stellungnahme auf der Homepage der Stadtgemeinde.

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(Quelle: apa)

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