Geomagnetische Aktivität

Zwei Sonnenstürme erreichen die Erde

Ein Bild von einer Explosion auf der Sonne. (ARCHIVBILD)
Veröffentlicht: 21. März 2024 13:54 Uhr
Zwei Sonnenstürme erreichten gestern die Erde und sind auch heute noch aktiv. Mit einer neuen Methode, die in Österreich entwickelt wurde, konnten die Sonnenaktivitäten erstmals erfolgreich genauer vorausgesagt werden.
SALZBURG24 (alb)

Die Sonne ist wieder aktiv: Am Sonntag sind zwei Sonnenstürme ausgebrochen, am Mittwoch erreichten sie die Erde. Auch heute sind sie noch aktiv. Mit neusten Messmethoden, die in Österreich entwickelt wurden, konnte das Austrian Space Weather Office diese Aktivität sogar vorhersagen. Bisher war die Vorhersage von Sonnenstürmen nur begrenzt möglich, nun sind relativ genaue Prognosen für zwei bis drei Tage möglich. Die GeoSphere Austria ist damit derzeit weltweit führend in der Vorhersage von Sonnenstürmen.

Keine Auswirkungen auf Infrastruktur durch Sonnensturm

Die Vorhersage gelang durch eine spezielle Konstellation der Erde mit der ESA Solar Orbiter Raumsonde, wie die GeoSphere Austria in einer Aussendung berichtet. Damit konnte man prognostizieren, dass es einen „moderaten geomagnetischen Sturm“ geben werde, der von Mittwochabend bis Freitag in höheren Breiten verstärkt Nordlichter hervorrufen werde. Von Österreich aus seien diese Himmelsphänomene diesmal aber eher nicht zu beobachten, so die Vorhersage. Dazu sei die Stärke des Sturms wahrscheinlich nicht ausreichend, zudem spiele auch das Wetter nicht mit.

Es seien auch keine negativen Auswirkungen auf die technische Infrastruktur zu erwarten.

Erste Messungen decken sich mit Prognosen

Die ersten Messungen des Sonnensturms auf der Erde von letzter Nacht seien in guter Übereinstimmung mit den Prognosen. „Die ersten Ergebnisse bestätigen die Vorhersagen, sowohl was den zeitlichen Verlauf des Sonnensturms betrifft als auch in Bezug auf die schwache Wechselwirkung mit dem Erdmagnetfeld“, sagt Christian Möstl, Leiter des Space Weather Office der GeoSphere Austria.

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Der aktuelle Sonnensturm sei genau zur rechten Zeit gekommen, um die neue Methode zu testen, so Möstl. Die Raumsonde Solar Orbiter der ESA befinde sich derzeit in einer optimalen Position, nämlich genau zwischen Sonne und Erde, und liefere mit ihrem Magnetfeldmessgerät Daten vom magnetischen Kern des Sonnensturms schon zwei Tage vor dessen Auftreffen auf die Erde. „So hatten wir eine ausgezeichnete Datengrundlage, um mit unserem Vorhersagemodell zu berechnen, wie sich der Sonnensturm auf das Magnetfeld der Erde auswirken wird.“

Allein heuer schon drei Sonnenstürme beobachtet

Mit einem sogenannten Sonnensturm – auch magnetischer Sturm genannt – rechnen Fachleute jederzeit. Allein heuer wurde das Phänomen im Weltall schon drei Mal beobachtet. Falls ein solcher …

In etwas fernerer Zukunft könnten mehrere Raumsonden, die um die Sonne kreisen, solche Daten liefern, wenn sich eine davon immer in der Nähe der Linie zwischen Sonne und Erde befindet. „Bis dahin sind wir auf glückliche Umstände wie im aktuellen Fall angewiesen, um diese Methoden zu entwickeln und zu testen.“

Was ist ein Sonnensturm?

Ein Sonnensturm, auch bekannt als geomagnetischer Sturm oder solarer Sturm, ist ein plötzlicher und heftiger Ausbruch von magnetischer Energie von der Sonne. Diese Eruptionen, die oft mit Sonnenflecken und koronalen Massenauswürfen einhergehen, entstehen durch plötzliche Veränderungen im Magnetfeld der Sonne. Während eines Sonnensturms werden große Mengen geladener Teilchen, wie Protonen und Elektronen, in den Weltraum geschleudert. Wenn diese Partikel die Erde erreichen und mit ihrem Magnetfeld interagieren, können sie geomagnetische Stürme verursachen, die verschiedene Auswirkungen auf technische Systeme und die Atmosphäre haben können.

Was ist der "Solar Orbiter"?

"Solar Orbiter" ist eine rund 1,5 Milliarden Euro teure Mission der ESA und der US-Raumfahrtbehörde NASA. Die 2020 gestartete Raumsonde soll sich im März bis auf 50 Millionen Kilometer der Sonne nähern und damit dem Zentrum des Sonnensystems so nah sein wie keine Raumsonde zuvor. Dann soll es auch neue Aufnahmen von dem Stern geben. An Bord des 1,8 Tonnen schweren Orbiters sind zehn wissenschaftliche Instrumente. Forscher erhoffen sich neue Erkenntnisse über die Sonne und das Magnetfeld.

(Quelle: salzburg24)

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