Abschussverordnung greift

Zweiter Wolf in Tirol erlegt

Veröffentlicht: 29. Juli 2023 11:43 Uhr
Zum zweiten Mal binnen einer Woche wurde in Tirol ein Wolf erlegt. Das Tier soll zuvor wiederholt in der Nähe von Wohnsiedlungen gesichtet worden sein.
SALZBURG24 (AG)

In Tirol ist ein zweiter Wolf gemäß Verordnung erlegt worden, diesmal im Mittelgebirge (Bezirk Innsbruck-Land). Landesjägermeister Anton Larch bestätigte den Abschuss gegenüber der APA. Der Wolf wurde demnach am Freitag erlegt. Die betreffende Verordnung war laut Land nach Sichtungen in Völs nahe der Justizanstalt Innsbruck sowie in Natters seit 12. Juli in Kraft gewesen. In Osttirol war vergangene Woche zum ersten Mal im Bundesland ein Wolf erlegt worden.

"Das Tier war bereits in Siedlungsnähe und wurde damit entsprechend den Kriterien, die in der Maßnahmenverordnung definiert sind, zum Abschuss freigegeben", begründete Landeshauptmannstellvertreter Josef Geisler (ÖVP) den nunmehr zweiten Abschuss. Nach zwei Rissen auf Almen hatte die schwarz-rote Tiroler Landesregierung zudem zuvor per Verordnung einen Wolf bei Pfunds (Bezirk Landeck) zum Abschuss freigegeben. DNA-Analysen hätten den Rissen einen Wolf aus der italienischen Population zugeordnet, hieß es.

Wolf zum "Schutz der Alm- und Kulturlandschaft" erlegt

Die Verordnung ist acht Wochen in Kraft. Es handelte sich um die zwölfte Verordnung ihrer Art in Tirol. Fünf waren bereits ausgelaufen, sechs aktuell noch aktiv. Der Schutz der "Alm- und Kulturlandschaft" sei "vordringliches Ziel", betonte Geisler in einer Aussendung. Landwirtschaft, Artenvielfalt, Freizeitraum und Tourismus müssten geschützt werden, begründete Geisler einmal mehr die neue Abschussverordnung.

VGT klagt Salzburger Landesrat 

Der Umgang mit dem Thema Wolf beschäftigt die Politik bereits seit geraumer Zeit. Der Verein gegen Tierfabriken (VGT) hatte zuletzt am Donnerstag strafrechtliche Anzeigen gegen jene Landesräte aus Kärnten, Tirol und Salzburg angekündigt, die Wolfsverordnungen zum Abschuss der Tiere erlassen haben. Die Tierschützer warfen den Zuständigen Amtsmissbrauch und Umweltschädigung vor. Der Verwaltungsgerichtshof (VwGH) hatte im Juni festgestellt, dass anerkannte Umweltorganisationen die Überprüfung und Aufhebung solcher Verordnungen bei Behörden beantragen können. In Tirol betraf die angekündigte Anzeige Landeshauptmannstellvertreter Geisler.

Der Europarechtler Walter Obwexer gab indes den Anzeigen keine große Chance auf Erfolg. Er sah den Tatbestand des Amtsmissbrauchs seitens der Verantwortlichen nicht gegeben.

(Quelle: apa)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

26.09.2025
Ende einer Ära

ORF-Urgestein Wehrschütz geht in Pension

Von SALZBURG24 (alb)
Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken