Für die von der Bundesregierung angekündigten 100 zusätzlichen Kassenstellen für Ärzte gibt es laut ÖGK-Auskunft bereits 450 Personen aus ganz Österreich, die sich über das Online-Formular gemeldet haben. Für Salzburg sind es 45 Ärztinnen und Ärzte, teilt die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) heute auf Anfrage von SALZBURG24 mit.
Erfolgreiche Suche nach Kassenärzt:innen
Die Suche nach interessierten Personen zur Besetzung der 100 neuen Kassenstellen, die vom Bund initiiert und mit aus Bundesmitteln finanziert werden, laufe sehr gut. Man sei „positiv überrascht von der Anzahl der einlangenden Interessensbekundungen für Kassenstellen.“
Kassenstellen: Aktuelle Situation in Salzburg
Im aktuellen Stellenplan für Salzburg sind 243 Ärztinnen und Ärzte für Allgemeinmedizin vorgesehen, vier davon seien derzeit unbesetzt. Ähnliche ist es bei den Fachärztinnen und Fachärzten in Salzburg: von den 227 möglichen Stellen sind 222 besetzt. So gibt es drei unbesetzte Stellen für Kinder- und Jugendheilkunde und zwei für Psychiatrie. Der Besetzungsgrad liegt somit bei 98 Prozent, was eine „flächendeckende Versorgung grundsätzlich gewährleistet, heißt es von der ÖGK. Eine Stärkung der Kinder- und Jugendheilkunde im Pinzgau und Pongau werde aber dennoch angestrebt.
Besonders dringend gesucht werden noch Allgemeinmediziner in Faistenau (Flachgau) und eine Ärztin/ein Arzt für Kinder- und Jugendheilkunde in Saalfelden (Pinzgau). Gerade der Bereich der Kinder- und Jugendheilkunde, aber auch die Psychiatrie sei generell stark unterbesetzt, weshalb die ÖGK hier bereits ab der Ausbildung Förderungen in Form von Lehrpraxis und Stipendien anbietet.
Geplante Stellen und ihre Verteilung
Da schon jetzt eine flächendeckende Versorgung von Kassenärzten in Salzburg gewährleistet sei, würden die sechs zusätzlich geplanten Stellen ausreichen, so die ÖGK. Bedienen wolle man alle Regionen Salzburgs. So soll etwa die Hälfte der neu zu schaffenden Stellen der Stärkung der Primärversorgung (Allgemeinmedizin und Kinderheilkunde in allen Praxisformen – von der Einzelpraxis bis zur Primärversorgungseinheit) dienen, die restlichen drei Stellen würden den Fachärzt:innen zugeteilt werden.
Mögliche Erweiterung der Stellenanzahl
Nichtsdestotrotz könnten es aber dennoch mehr als sechs zusätzliche Kassenstellen in Salzburg werden. Denn Andreas Huss, Co-Obmann der ÖGK auf Arbeitnehmerseite, formulierte gestern im Ö1-Morgenjournal, das Ziel „keinen Arzt, der Interesse hat und der den Kassenvertrag übernehmen möchte und den wir auch dringend brauchen, in der Versorgung abweisen zu müssen." Huss erklärte, er sei diesbezüglich bereits mit dem Gesundheitsministerium in Kontakt und versuche die Finanzierung für möglicherweise weitere Stellen sicherzustellen. Für die Umsetzung zeigte er sich optimistisch. Es sei zumindest die Sensibilität in der Bundesregierung vorhanden, dass es mehr Stellen als diese 100 zusätzlichen Stellen brauche.
Gesundheitsminister Johannes Rauch sieht die ÖGK am Zug. Man habe das Geld und die rechtlichen Möglichkeiten zur Verfügung gestellt, nun sei es Aufgabe der Sozialversicherung, diese Chance zu nutzen, meinte er in einer der APA übermittelten Stellungnahme.
Die Bundesregierung stellt für die Kassenärzte-Offensive ab heuer 300 Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung.
(Quelle: salzburg24)