Durch eine aktuelle Empfehlung der EU-Gesundheitsminister:innen hat die Diskussion um Rauchverbote im Freien – in bestimmten Zonen und insbesondere auf Spielplätzen – einmal mehr Fahrt aufgenommen. Eine bundesweite Gesetzesvorlage dazu gibt es zwar, diese wurde aber bislang von ÖVP und FPÖ blockiert.
Für ein bundesweites Rauchverbot auf Spielplätzen spricht sich zuletzt auch Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) aus. „Das ist eigentlich fertig akkordiert, das liegt im Ministerium vor, das scheitert am Widerstand der ÖVP“, so der grüne Politiker. „Ein Rauchverbot im Freien wird es mit uns sicher nicht geben. Der Schutz für Nichtraucherinnen und -raucher ist in Österreich ausreichend gegeben“, heißt es etwa von ÖVP-Klubobmann August Wöginger. Gleichzeitig würden laut Rauch aber einige ÖVP-Landesräte ein solches Verbot fordern – etwa in der Steiermark und Kärnten.
Gutschi bei Debatte um Rauchverbot für Eigenverantwortung
In Salzburg setze man diesbezüglich aber eher auf Eigenverantwortung: „Natürlich sind Spielplätze ein besonders schützenswerter Raum, aber ich halte es für sinnvoller, auf Vernunft, statt auf Verbote zu setzen“, heißt es dazu etwa von der zuständigen Gesundheitslandesrätin Daniela Gutschi (ÖVP). Die Stadt Salzburg hat – wie auch andere Landeshauptstädte, etwa Graz oder Innsbruck – ein solches Verbot bereits im Dezember 2019 erlassen. Dieses wurde in den Hausordnungen der öffentlichen Spielplätze verankert.
Die Debatte um ein Rauchverbot auf Spielplätzen sei aber grundsätzlich zu begrüßen. „Damit wird das Bewusstsein dafür geschärft, dass es deplatziert ist, auf einem Spielplatz zu rauchen oder Zigarettenstummel auf den Boden zu werfen, wo sie von Kindern gefunden werden“. Dass man die Eigenverantwortung bei einem solchen Verbot zur Seite schiebt, sieht die Landesrätin ebenfalls kritisch.
Auch die Umsetzbarkeit eines solchen Verbots wird etwa von infrage gestellt. Es sei nicht sinnvoll, wenn die Polizei auf Spielplätzen unterwegs ist und Eltern ahndet, erklärt Gutschi. „Zusätzlich besteht die nicht unberechtigte Sorge, dass dadurch Eltern, die ab und zu eine Zigarette rauchen wollen oder müssen, mit ihren Kindern weniger oder gar nicht mehr auf Spielplätze gehen.“
Neben dem angedachten Verbot an Orten, wo sich Kinder aufhalten – etwa Spielplätze, Bäder, Schulen, aber auch in den Außenbereichen von Gastronomiestätten wurde auch die Ausweitung auf alternative Tabakprodukte (z.B. elektronische Zigaretten, Anm.) empfohlen.
Was ist eure Meinung zu Rauchverboten im Freien und auf Spielplätzen? Hinterlasst uns dazu gerne einen Kommentar.
(Quelle: salzburg24)