Proteste am Freitag

800 Aktivist:innen gehen in Salzburg fürs Klima auf die Straße

Veröffentlicht: 25. März 2022 17:14 Uhr
Für den Klimaschutz auf der Straße: Die österreichischen Fridays-For-Future-Bewegungen begingen an diesem Freitag die bereits zehnte weltweite Auflage. In der Stadt Salzburg haben sich am Nachmittag laut Polizei rund 800 Klimaaktivist:innen versammelt.
SALZBURG24 (mp)

Der Demo-Zug in der Stadt Salzburg setzte sich um 15.15 Uhr in Richtung Innenstadt in Bewegung, angeführt von dem Transparent "People Not Profit". Die Teilnehmer:innen skandierten Sprüche wie "What do we want? Climate Justice". Einige machten auch ihren Ärger über die Erweiterung der Mönchsberggarage kund. Auf Transparenten war zu lesen "Mehr Parkplätze = mehr Verkehr". Die Schlusskundgebung war um 17.00 Uhr am Residenzplatz in der Altstadt mit einem Bühnenprogramm angesetzt.

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Auch Solidarität mit der Ukraine

Diesmal demonstrierten die Aktivist:innen von Fridays For Future (FFF) nicht nur für die Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels, sondern auch in Solidarität mit der Ukraine. "Wir können nicht weiter ignorieren, dass der Angriffskrieg in der Ukraine durch die Öl- und Gasimporte der EU mitfinanziert wird. Unsere Abhängigkeit von Putins fossilen Energieträgern muss heute enden. Das sind wir den Menschen in der Ukraine schuldig", sagt Marlene Seidel, Klimaaktivistin in Wien. FFF kritisierte auch das Entlastungspaket der Regierung, dass eine "noch immer rückwärtsgewandte" türkis-grüne Klimapolitik aufzeige: "Für die sozial ungerechte und klimaschädliche Pendlerpauschale werden 400 Millionen Euro aufgewendet, während Öffis mit nur zusätzlich 150 Mio. Euro gefördert werden."

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Unzählige Teilnehmer:innen auf Österreichs Straßen unterwegs

Auch dafür wurde heute demonstriert, und bereits um 10.30 Uhr ging es ganz im Westen los: In Bregenz zogen rund 300 Personen, vor allem Jugendliche, unter Parolen wie "Hoch mit dem Klimaschutz, runter mit der Hitze" und "Climate justice now" durch die Innenstadt bis vor das Vorarlberger Landhaus. Man verlange von der Politik, endlich das Klimaversprechen von Paris 2015 und Glasgow 2021 umzusetzen. Seit dem letzten weltweiten Klimastreik hätten sich die Dinge bewegt, aber nicht grundlegend geändert. Das 1,5 -Grad-Ziel liege noch in weiter Ferne, so Johannes Hartmann von "Fridays for Future Vorarlberg" bei der anschließenden Kundgebung mit Reden und Musik.

In der Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck zählte die Polizei kurz nach 13.00 Uhr rund 850 am Marktplatz versammelte Demonstranten versammelt. "Klimaschutz ist Friedenspolitik" war dort etwa auf einem großen Transparent zu lesen. Aber auch "Fuck each other, not the planet" wurde schriftlich gefordert. Gegen 13.30 setzte sich der Demozug schließlich in Bewegung. Zuvor hatten drei Redner:innen darauf hingewiesen, dass es heute auch um die Menschen in der Ukraine gehe. Der Krieg dort sei zudem auch ein "fossiler Krieg", hieß es.

Wut über "Kriege wegen Macht"

In Graz nahmen die Redner:innen Bezug zum Krieg in der Ukraine Stellung: "Es macht uns wütend, dass Kriege wegen Macht gestartet werden - wie nun in der Ukraine." Ein Importstopp für Öl und Gas aus Russland wurde gefordert. Außerdem wurde kritisiert, dass durch den Krieg Infrastruktur zerstört wurde, für deren Wiederaufbau viel Ressourcen und Energie nötig sein wird. "Wir brauchen mehr saubere Energien" und "Steueroasen müssen abgeschafft werden", lauteten die Schlagworte. "Es gibt viel zu tun, wir haben keine Zeit für Krieg." Auf den Schildern der laut Polizei rund 1.200 Teilnehmer:innen der Demonstration, 1.500 waren es laut FFF, war unter anderem zu lesen: "Burn Fat not Oil", "Don't Fuel War - Let's Bike" und "For Peace and Trees". Mitten im Demonstrationszug war auch eine Volksschulklasse dabei, die zusammen in Zweierreihe marschierte und im Chor sang: "Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Zukunft klaut."

Auch in Kärnten wurde unter dem Motto #PeopleNotProfit gestreikt. Am Alten Platz in Klagenfurt sammelten sich am frühen Nachmittag knapp 70 Teilnehmer:innen, um ein Zeichen gegen "ein System zu setzen, das Profit vor Menschen setzt". Sie zogen mit Parolen wie "Klimakrise ist bescheuert, CO2 gehört besteuert" oder "There is no future on a dead planet" durch die Innenstadt vor die Landesregierung, wo Reden gehalten wurden. Unter die Teilnehmer:innen mischten sich auch vier Corona-Demonstrant:innen, sie wurden von der Polizei kontrolliert, blieben ansonsten aber unbehelligt. "In der Fridays for Future-Bewegung gibt es keinen Platz für Corona-Leugner", verdeutlichte ein Klimaaktivist und erntete dafür Applaus. Nach knapp zwei Stunden war die Demonstration vorbei.

Auch regionale Themen bei Fridays for Future

Auch in Villach gingen die Menschen am Freitag auf die Straße. Am Rathausplatz fand ein Klimatag statt. Schüler:innen, der Villacher Jugendrat und Klimabündnis Kärnten luden zur friedlichen Zusammenkunft "Against War for Future" ein. Dabei traten auch verschiedene Künstler:innen aus Kärnten und der Ukraine auf. "Die Zeiten sind gerade jetzt für die junge Generation emotional sehr herausfordernd. Mit diesem Treffen geben wir ihnen Raum und hören zu, denn Klimapolitik ist auch Friedenspolitik", sagt Bürgermeister Günther Albel (SPÖ) im Vorfeld.

Auf den Plakaten der Linzer Demonstrant:innen waren unter anderem die Slogans "The climate is changing, why aren't we?", "We can't breathe money, we can't drink oil" oder regionale Themen wie "Linz braucht eine zweite Schienenachse" zu lesen. Zum Abschluss hieß es noch "Wir waren hier, wir waren laut, weil ihr uns die Zukunft klaut", bevor nach rund zweieinhalb Stunden der Nachmittag zu Livemusik am Hauptplatz ausklang. Unterstützung kam von der Grünen Energiesprecherin Ulrike Schwarz: "Viele Erneuerbaren-Projekte liegen in den Schubladen. Schaffen wir doch endlich die Voraussetzungen sie umzusetzen. Investieren wir doch dort das Geld, in den Klimaschutz und nicht in die Kassen von Despoten", forderte sie in einer Aussendung

Klimastreiks seit 2019

In Niederösterreich streikten die FFF-Bewegungen am Freitag zum zweiten Mal gemeinsam in St. Pölten. Laut den Veranstaltern wurden um die 2.000 Teilnehmer:innen gezählt, laut Polizei waren es rund 500. Der Demozug setzte sich u.a. unterstützt von Trommlern kurz vor 13.00 Uhr vom Hauptbahnhof Richtung Regierungsviertel in Bewegung. Nach einer Zwischenstation mit Reden und dem Auftritt eines Beatboxers beim Landhaus wurde die Kundgebung auf dem Rathausplatz mit weiteren Musik-Acts und Redner:innen abgeschlossen.

Bereits seit 2019 wird auf der ganzen Welt für das Klima gestreikt, die Initiatorin der Bewegung, die Schwedin Greta Thunberg, weilte heute in ihrer Heimat. Gemeinsam mit der führenden Aktivistin sind in Stockholm etliche Menschen auf die Straßen gegangen. Thunberg selbst sprach am Nachmittag auf Twitter von Tausenden Teilnehmern. Offizielle Zahlen gab es dazu zunächst nicht, doch laut der Zeitung "Dagens Nyheter" waren etwa 5.000 Demonstranten erwartet worden.

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(Quelle: apa)

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