Umgestürzte Bäume, Stromausfälle und gesperrte Straßen: Mit bis zu 120 km/h fegte in der Nacht auf Freitag Sturmtief "Zoltan" über Salzburg hinweg. In der Nacht waren rund 700 Floriani bei rund 150 Einsätzen gefordert. Kurzzeitig waren etwa 5.500 Salzburger Haushalte ohne Strom.
Schäden, die erst im Laufe des Tages zum Vorschein kamen, wurden am Vormittag aufgearbeitet. Betroffen waren am Nachmittag noch die Gemeinden Thalgau und Grödig (beide Flachgau) St. Koloman und Krispl (beide Tennengau) und im Pinzgau die Orte Leogang und Saalfelden, teilt der Landesfeuerwehrverband Freitagnachmittag auf SALZBURG24-Anfrage mit. In der Stadt Salzburg ist der Gaisbergrundwanderweg gesperrt.
Sturm "Zoltan" sorgt für zahlreiche Schäden
Sturmtief "Zoltan" fegte Donnerstagnacht über das Salzburger Land hinweg. "Der Sturm wehte immer stärker, vor allem gegen Mitternacht wurden zahlreiche Schäden gemeldet", teilt ein Sprecher des Landefeuerwehrverbandes auf SALZBURG24-Anfrage am Freitag mit. Der Schwerpunkt lag im Flachgau, zu Schäden kam es aber auch im Tennengau, Pongau und Pinzgau. Bäume knickten um, verlegten Straßen oder krachten auf Gebäude.
Haushalte ohne Strom
Der Sturm sorgte auch für Stromausfälle im Bundesland. Kurz vor Mitternacht waren bis zu 5.500 Haushalte ohne Strom, betroffen waren vor allem der Flachgau und der Pinzgau, berichtet die Salzburg AG in einer Aussendung am Freitag. Techniker waren noch in der Nacht im Einsatz, gegen 5 Uhr morgens waren noch 800 Haushalte ohne Strom. Bis Freitagabend waren von den Stromausfällen laut Salzburg AG noch 80 Haushalte im Flachgau, Tennengau und Pinzgau betroffen. Aufgrund der aktuellen Wetterprognosen hat die Salzburg Netz GmbH die Bereitschaft bis einschließlich Sonntag erhöht.
Bäume stürzen auf A10: Stau
Umgestürzte Bäume sorgten Freitagfrüh für erheblichen Stau auf der Tauernautobahn (A10), wie der ÖAMTC der APA mitteilte. In Fahrtrichtung Villach stürzten mehrere Fichten auf die rechte Fahrbahn bei Kilometer 4, die weggeräumt werden mussten, so eine Sprecherin. Es kam zu erheblichem Rückstau, der bis zur Westautobahn (A1) reichte. Mittlerweile fließt der Verkehr wieder.

Baum stürzt in Kuchl auf Carport
In Kuchl (Tennengau) wurde die Feuerwehr nach einer einsatzreichen Nacht Freitagmorgen erneut alarmiert. Im Ortsteil Garnei war ein Baum auf ein Carport gestürzt und blockierte die Straße. Verletzt wurde niemand.
Obus von Baum getroffen: Lenkerin verletzt
In der Landeshauptstadt wurde im Stadtteil Taxham ein Obus von einem umstürzenden Baum getroffen. Auf der Peter-Pfenninger-Straße wurde ein großer Baum entwurzelt, der auf den Obus stürzte. Fahrgäste kamen bei dem Vorfall nicht zu Schaden, die 55-jährige Buslenkerin musste mit ersten Informationen nach leichten Verletzungen ins Spital gebracht werden. Am Fahrzeug und an den Oberleitungen entstand erheblicher Sachschaden. In der Folge wurde gegen 23 Uhr der gesamte Obus-Verkehr in Salzburg eingestellt.
Am Obus entstand erheblicher Schaden. Der umgestürzte Baum wurde von der Berufsfeuerwehr von der Straße entfernt. Die Oberleitung wurde ebenfalls beschädigt, die Reparaturen sollen bis in die Morgenstunden dauern.
Lokalbahn-Strecke in Bürmoos gesperrt
In Bürmoos (Flachgau) wurde eine Garnitur der Salzburger Lokalbahn wegen umgestürzter Bäume und Leitungsschäden geräumt. Der Sturm wehte drei Blechgaragen auf die Gleise, zudem blockierte ein Baum die Strecke, berichtet die Feuerwehr Bürmoos. 20 Fahrgäste wurden evakuiert, anschließend wurden die Garagen zerteilt und vom Gleis entfernt.
Vom starken Wind war auch der Flugverkehr betroffen. Zwei aus Hamburg bzw. Düsseldorf kommende Maschinen wurden am Abend wegen der staken Seitenwinde am Flughafen Salzburg nach Linz umgeleitet, zwei weitere Verbindungen gestrichen, sagte Airport-Sprecher Alexander Klaus zur APA.
Sechs Einsätze in Thalgau
Viel zu tun hatte auch die Feuerwehr Thalgau. Durch den Sturm fiel ein Baum auf die Russenstraße. Die Floriani waren mit Kettensägen zur Stelle und entfernten den Baum von der Straße. Dabei ereignete sich unweit der Einsatzstelle ein Unfall: Ein Pkw-Lenker übersah einen Baum auf der Straße und prallte frontal in diesen, berichtet die Feuerwehr Thalgau auf Facebook. Der Lenker blieb demnach unverletzt. Insgesamt sechs Einsätze arbeiteten die Feuerwehr Thalgau und der Löschzug Unterdorf ab.
Die Sturmfront soll uns noch bis am Sonntag erhalten bleiben, erst am Sonntag dürfte sich das Wetter wieder beruhigen. Geschwindigkeiten von 80 bis 90 km/h werden erreicht, auf den Bergen können es bis zu 120 km/h sein. Der Sturm sorgt dabei für Schneeverwehungen im Gebirge, was einen Anstieg der Lawinengefahr bedeutet.
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(Quelle: salzburg24)