Urteil am Landesgericht

Bombendrohung gegen Flughafen: Geldstrafe für Flachgauer

Veröffentlicht: 20. Juni 2023 09:28 Uhr
Eine Geldstrafe in Höhe von 1.350 Euro fasst jener Flachgauer aus, der dem Salzburger Flughafen im März mit einer Bombe gedroht hat. Für den Großeinsatz muss er allerdings nicht aufkommen – das übernimmt die Staatskasse, lautete heute das Urteil beim Prozess am Landesgericht.
SALZBURG24 (tp)

Nach einer Bombendrohung gegen den Salzburger Flughafen im März 2023 fand am Dienstag am Landesgericht das juristische Nachspiel statt: Jener heute 51-Jährige muss nun eine Geldstrafe in Höhe von 1.350 Euro zahlen – die Zahlung von weiteren 450 Euro setzte die Richterin zur Bewährung aus, berichtete der ORF Salzburg am Nachmittag.

Bombendrohung war "Schnapsidee"

Vor Gericht habe sich der Flachgauer demnach reumütig gezeigt. Er sei damals betrunken und verwirrt gewesen, die Drohung bezeichnete er laut Medienbericht als "Schnapsidee". Die Kosten für den damaligen Großeinsatz samt Flughafen-Evakuierung muss der Mann nicht übernehmen, stellte das Gericht fest – dafür springt die Staatskasse ein.

Worum geht es überhaupt?

Weil er sich vom Fluglärm gestört gefühlt habe, soll er im März bei der Austro Control angerufen haben – und dann von einer Bombe auf dem Salzburger Flughafen geredet haben. Umgehend wurde der Airport damals großräumig von Polizei, Cobra, Sprengstoffexperten und Spürhunden abgesperrt und durchsucht – ein Sprengsatz wurde allerdings nicht gefunden. Unmittelbar nach der Bombendrohung gegen den Salzburger Flughafen wurde der heute 51-Jährige an seinem Wohnsitz in Hof im Flachgau von der Cobra festgenommen und schließlich in die Justizanstalt eingeliefert.

Später stellte sich dann heraus, dass der Mann Anhänger der "Chemtrails"-Verschwörungsideologie ist. Oder zumindest war. Denn auf die Frage vor Gericht, ob er noch an diese Ideologie glaube, verneinte der 51-Jährige am Dienstag.

Was sollen "Chemtrails" sein?

"Chemtrails"-Anhänger:innen sind der Ansicht, dass es sich bei den Kondensstreifen von Flugzeugen nicht einfach nur um Abgase aus dem Triebwerk handelt, sondern um giftige Stoffe, die versprüht würden, um die Menschen und das Klima zu beeinflussen. Kondensstreifen – das sind Eiskristalle in einer Höhe zwischen 8.000 und 12.000 Metern – bilden sich, wenn die Luft in großen Höhen gesättigt ist, also wenn sie kein Wasser mehr aufnehmen kann. Der Wasserdampf kondensiert dann etwa mit winzigen Abgaspartikeln aus Flugzeugen

Und das kann auch passieren, wenn gerade keine Flugzeuge am wolkenlosen Himmel fliegen – alles hängt von der Sättigung der Luft ab, führt das Wissenschaftsmagazin Quarks aus. Als Motiv für die "Chemtrails"-Verschwörungsideologie werden unter anderem Geoengineering, gezielte Bevölkerungsreduktion oder militärische Zwecke angeführt. Wissenschaftliche Belege dafür gibt es nicht.

(Quelle: salzburg24)

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Von SALZBURG24 (mp)
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