Rund 60 Prozent der 1,1 Millionen gefährdeten Österreicher sind mittlerweile Frauen! Grund genug für AK und ÖGB Frauen Salzburg, in Kooperation mit Frau&Arbeit ein spezielles Angebot zur Burn-out-Prävention für Frauen anzubieten – Seminar-Start ist im Februar.
Dass immer mehr Frauen im Beruf stehen und über ein höheres Bildungsniveau als noch vor Jahrzehnten verfügen, hat wenig an der klassischen Verteilung in der Familien- und Hausarbeit geändert: Zeitverwendungsstudien der Statistik Austria belegen, dass nach wie vor dreiviertel der unbezahlten Arbeit im Haushalt von Frauen geleistet wird. Es überrascht also nicht, dass Frauen aufgrund der an sie gestellten Erwartungshaltungen sowie einer beruflichen und familiären Mehrfachbelastung häufiger ausbrennen als Männer.
Burn-out bei Frauen
„Frauen sind anders sozialisiert als Männer. Unbewusst haben sie ein Bild verinnerlicht, dass Fehler allgemein auf ihrer Unzulänglichkeit beruhen. Sie fühlen sich von den eigenen Fehlern oft weit schwerer belastet als Männer,“ erklärt AK-Frauenreferentin Stephanie Posch. Studien zufolge gilt jeder vierte Arbeitnehmer in Österreich als Burnout gefährdet – von diesen 1,1 Millionen Betroffenen sind rund 60 Prozent Frauen! Mittlerweile stellen psychische Erkrankungen bei Frauen die häufigste Ursache von Invaliditäts- und Berufsunfähigkeitspensionen dar.
Eine folgenschwere Entwicklung, die sich auch im AK-Beratungsalltag widerspiegelt: Bei knapp acht von zehn Frauen, die aus gesundheitlichen Gründen um eine vorzeitige Pension angesucht haben, spielen psychische Erkrankungen eine Hauptrolle. Das bestätigt auch Mag.a Daniela Diethör, Geschäftsführerin von Frau&Arbeit: „Seit Mitte der 90er Jahre verdoppeln sich die Krankenstandstage aufgrund psychischer Erkrankungen. Dabei sind Frauen mittleren Alters und Frauen, die Teilzeit arbeiten, häufiger betroffen“. Die Ursachen dafür seien in der Ausweglosigkeit, Beruf und Privatleben harmonisch miteinander zu verknüpfen, zu finden. Besonders engagierte und ehrgeizige Frauen können den zu hoch gesteckten eigenen Ansprüchen oft nicht mehr genügen. „Es ist elementar, den Frauen klarzumachen, dass Burnout nicht selbstverschuldet ist, sondern vielmehr ein Ausdruck der gesamt-gesellschaftlichen Situation!“, betont Diethör.
Prävention mit Hirn und Herz: Start im Februar
Das für Frauen maßgeschneiderte Angebot zur Burn-out-Prävention der Salzburger Arbeiterkammer in Kooperation mit Frau&Arbeit ist kostenlos und startet im Februar in der AK Salzburg, im März und Juni folgen Seminartage in der AK in Tamsweg beziehungsweise Bischofshofen. AK-Frauenreferentin Posch: „Eine externe Beraterin oder ein Coach können helfen, neue kräfteschonendere Strategien für den Umgang mit sich und anderen zu erarbeiten. Ziel ist es, berufliche und private Stressoren zu erkennen, eigene Prioritäten durchzusetzen, auf die Weisheit des Körpers zu hören und Tipps zur Veränderung auf der Verhaltensebene zu erhalten, um einem Burn-out vorzubeugen!“
Für Interessierte: Seminar „Burn-out-Prävention für Frauen“, 5. Februar, 9.00 bis 16.00 Uhr, AK Salzburg, Anmeldungen unter Tel. 0662-8687-411 oder an monika.gebert@ak-salzburg.at. Die Teilnahme ist kostenlos.
(Quelle: salzburg24)