Jede Dritte

Wo gewaltbetroffene Frauen in Salzburg Hilfe finden

Veröffentlicht: 15. November 2024 11:34 Uhr
Auch 2024 bleibt für eine Frau das eigene Zuhause immer noch der gefährlichste Ort, wie alarmierend hohe Gewaltzahlen untermauern. In Salzburg starten im November die Aktionswochen „16 Tage gegen Gewalt an Frauen und Mädchen“. Jeder könne sich beteiligen, eingreifen und so Betroffene schützen.

Die internationale Kampagne „16 Tage gegen Gewalt an Frauen und Mädchen“, an der sich auch heuer die Stadt Salzburg wieder aktiv beteiligt, soll dazu ermutigen, hinzuschauen, einzugreifen und weitere Gewalt zu verhindern. Die Aktionswochen beginnen am 25. November, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, und enden am 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte.

In der Stadt Salzburg steht die Kampagne unter dem Motto “Gemeinsam stark gegen Gewalt“. „Jede Form von Gewalt stellt einen Eingriff in die Menschenrechte dar. Die Stadt Salzburg setzt sich dafür ein, das Bewusstsein zu schärfen und Betroffene zu stärken. Unsere Veranstaltungen und Aktionen bieten Raum für Gespräche und zeigen Wege zur Prävention und Intervention auf. Gewaltschutz geht uns alle an – wir setzen ein klares Zeichen: Gewalt hat keinen Platz in unserer Gesellschaft“, so die zuständige Sozialstadträtin Andrea Brandner (SPÖ).

Mehr als zwei Betretungsverbote pro Tag

Die Zahlen sind nach wie vor alarmierend. So wurden alleine im Vorjahr im Bundesland Salzburg von der Polizei 850 Betretungsverbote ausgesprochen – also jeden Tag mindestens zwei Mal!

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Mit dem Betretungsverbot einer Wohnung oder eines Hauses verbunden ist ein Annäherungsverbot an die gefährdete Person auf 100 Meter. Die Polizei kann zu dieser Maßnahme greifen, wenn die Annahme besteht, dass ein gefährlicher Angriff auf Leben, Gesundheit oder Freiheit bevorsteht.

Heuer bereits 24 Femizide

Nicht immer kann vorab rechtzeitig eingegriffen werden. Im Vorjahr erreichte die Zahl der Femizide in Österreich mit 42 einen traurigen Höchststand. Innerhalb von zehn Jahren hat sich diese Anzahl verdoppelt, so waren es 2014 noch 19 getötete Frauen. Heuer steht die Bilanz bei bislang 24 Femiziden und 39 Fällen schwerer Gewalt an Frauen (Stand: 11. November), wie die Daten der Autonomen Österreichischen Frauenhäuser (AÖF) aufzeigen.

Jede dritte Frau von Gewalt betroffen

Über ein Drittel der Frauen (36,92 Prozent) in Österreich haben bereits psychische Gewalt in Beziehungen erlebt. Etwa jede Sechste wurde bereits Opfer von körperlicher und/oder sexueller Gewalt in einer intimen Beziehung. Diese bedrückenden Zahlen gehen aus einer repräsentativen Studie der Statistik Austria zu geschlechtsspezifischer Gewalt aus dem Jahr 2021 hervor.

Sieben von zehn gewaltbetroffenen Frauen suchen sich Hilfe oder erzählen zumindest jemand anderem davon.

Wer hilft mir?

Wenn ich aus Angst, Scham oder anderen Gründen nicht im privaten Umfeld darüber sprechen möchte, gibt es im Bundesland Salzburg zahlreiche Anlaufstellen für Betroffene.

Zunächst gibt es diverse Schutzunterkünfte im Bundesland, ein Frauenhaus in der Landeshauptstadt sowie das Pinzgauer Frauenhaus. Über 30 Frauen und ihre Kinder können an neun Standorten Schutz und Sicherheit in den Einrichtungen finden.

Zusätzlich gibt es im Bundesland andere Beratungs- und Anlaufstellen für Frauen und Mädchen, die von Gewalt betroffen sind.

Hier findet ihr die Kontakte:

Folgende Einrichtungen bieten Beratungen für Frauen an – zum Thema Scheidung, Erwerbsarbeit, psychische Gesundheit und Rechtliches.

(Quelle: salzburg24)

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