Der aktuelle Suchtbericht des Landes Salzburg zeigt, dass Alkoholabhängigkeit nach wie vor ein zentrales Problem darstellt. Zugleich wird Cannabis immer häufiger als primäre Problemdroge genannt, besonders unter jungen Erwachsenen.
Alkoholabhängige überwiegend Männer
Auch 2023 war Alkoholsucht ein dominantes Thema für den Psychosozialen Dienst (PSD) des Landes Salzburg. Insgesamt 709 Personen waren wegen Alkoholsucht in Beratungen. 71 Prozent davon waren Männer, wie der Suchtbericht des Landes zeigt. Der Berich zeigt auch, dass das ambulante Programm für Alkoholkranke, das 2022 eingeführt wurde, gut angenommen wird, wie Soziallandesrat Christian Pewny (FPÖ) betont. Im vergangenen Jahr nahmen demnach 83 Personen eine ambulante, und 128 eine stationäre Behandlung in Anspruch.
Die am häufigsten genannte illegale Droge bleibt Cannabis. Von den 736 betreuten Menschen nannten 70 Prozent Cannabis als ihre Problemdroge. Besorgniserregend sei laut Land Salzburg der hohe Anteil junger Menschen: 36 Prozent der Ratsuchenden beim PSD sind Jugendliche und junge Erwachsene bis 24 Jahre. Die Herausforderungen würden durch neuartige synthetische Cannabinoide weiter verschärft, so Pewny.
Hohe Dunkelziffer bei Spielsucht vermutet
Ein dagegen bislang wenig im Fokus stehendes Problem ist die Spielsucht. Nur 32 Personen suchten im Jahr 2023 Beratung beim PSD. „Spielsucht fällt sozial oft weniger stark auf als andere Süchte, was die Erkennung und den Zugang zu Beratungsstellen erschwert“, erklärt Monika Parhammer vom Psychosozialen Dienst. Diese Diskrepanz deutet darauf hin, dass eine hohe Dunkelziffer bei der Spielsucht vermutet werden muss.
Angebote für Suchtberatung in Salzburg
- Psychosozialer Dienst des Landes mit Anlaufstellen in allen Bezirken
- Suchthilfe Salzburg mit einem Angebot in allen Bezirken
- Suchthilfe Klinik Salzburg
- Drogenberatungsstelle
- baseCamp Mobil
- Universitätsklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik (ambulant und stationär)
- Kardinal Schwarzenberg Klinikum Schwarzach (ambulant und stationär)
- Substitutionsärzt*innen in Salzburg
(Quelle: salzburg24)