150 aktiv infizierte Personen, das gab es laut Landesstatistik zuletzt am 22. April, also in der ersten Hochphase der Pandemie in Salzburg. "Die Gratwanderung zwischen einem ,normalen‘ Leben und der Vermeidung einer Infektion ist schwierig, das haben wir alle gewusst. Einen zweiten Lock-down, das überlebt unsere Wirtschaft nicht, daher ist mir wichtig, immer wieder zu betonen, dass es auf jeden Einzelnen ankommt. Das schnelle Contact Tracing, wenn es ein positives Testergebnis gibt, ist der zweite Schlüssel zur Unterbrechung der Infektionskette. Nur so können wir ein schnelles Verbreiten des Virus verhindern", so LH Wilfried Haslauer (ÖVP) in einer Aussendung am Freitag.
Stöckl sieht entscheidende Phase
LH-Stv. Christian Stöckl beobachtet als Gesundheitsreferent die Zahlen genau. "Wir wissen mittlerweile, dass die jungen Leute nicht unverwundbar sind, sich derzeit vermehrt anstecken. Wir wissen auch, dass schnell aufflammende Cluster überall auftreten und dutzende Personen umfassen können. Und wir wissen, dass wir in einer entscheidenden Phase sind. Schaffen wir es, die Infektionskurve abzuflachen, oder steigt sie wieder rasant an? Das wird darüber entscheiden, wie unser Leben in den kommenden Wochen und Monaten aussieht", so Stöckl.
Neuinfektionen nehmen linear zu
Den Höchstwert der aktiv infizierten Personen erreichte Salzburg am 2. April 2020. Damals waren 833 Personen betroffen, jetzt liegt die Zahl bei 150. "Die Entwicklung war im März sehr viel dynamischer als jetzt, die Zahl der Neuinfektionen steigt nicht exponentiell, sondern linear. „Am Höhepunkt der Krise sind innerhalb von vier Tagen mehr als 300 Infektionen dazu gekommen. Zum Vergleich: Das entspricht zirka der Anzahl der Fälle seit 1. Juli", erläutert Gernot Filipp, Leiter der Landesstatistik.
Coronavirus: Es trifft nun vermehrt die Jungen
Und es gibt noch eine gravierende Änderung, wie und auf wen sich das Corona-Virus auswirkt. "Im März und April waren die infizierten Personen im Durchschnitt etwas über 50 Jahre alt, jetzt liegt dieser Wert bei rund 35 Jahren. Fast die Hälfte der Neuinfektionen seit 1. Juli entfällt auf die Altersgruppe der 15- bis 34-Jährigen", so Filipp.

Flachgau und Stadt Salzburg am stärksten betroffen
Mit 20. August, 11 Uhr, gab es im Flachgau die meisten Infizierten (47,6) pro 100.000 Einwohner. Die Stadt Salzburg liegt mit 27,1 gleich dahinter, gefolgt vom Pinzgau (20,5), Pongau (17,2), Tennengau (11,5) und Lungau (0). Der landesweite Wert liegt bei 27,6 Infizierten pro 100.000 Einwohner.
"Das Geschehen hat sich von Innergebirg in den Zentralraum verlagert. Derzeit sind der Flachgau und die Stadt Salzburg am stärksten betroffen, im Frühling waren es der Pinzgau und Pongau", erklärt Gernot Filipp. Auch die Anzahl der betroffenen Gemeinden hat sich stark verändert. Anfang April waren fast 100 der 119 Gemeinden betroffen, derzeit sind es rund 30.
Salzburg im Österreich-Vergleich auf Platz drei
Bei den aktiven Fällen pro 100.000 Einwohner nimmt Salzburg derzeit mit 27,6 den dritten Platz gemeinsam mit Oberösterreich ein. Nur Wien (63,8) und Tirol (34,6) haben mehr aktiv Infizierte.
(Quelle: salzburg24)