Noch zeitgemäß?

Debatte über Gipfelkreuze erreicht Salzburg

Ein Gipfelbuch-Eintrag sorgt für Aufregung (SYMBOLBILD).
Veröffentlicht: 28. Juni 2023 14:30 Uhr
In Italien tobt eine vehemente Debatte über das Aufstellen neuer Kreuze auf den Berggipfeln: Diese würden nicht alle Menschen ansprechen, heißt es vom italienischen Alpenverein. Nun meldeten sich dazu die Salzburger ÖVP und FPÖ zu Wort.
SALZBURG24 (mem)

Kruzifixe würden nicht alle Bergsteiger ansprechen, argumentiert Marco Albino Ferrari, Redaktionsleiter des italienischen Alpenvereins CAI, die angestoßene Debatte. "Niemand will die bereits aufgestellten Kreuze entfernen, es sollen aber keine weiteren aufgestellt werden. Berggipfel sollen ein neutrales Gebiet sein", so Ferrari. Er löste damit hitzige Diskussionen aus.

Gipfelkreuze: Absage von ÖVP und FPÖ

Diese Debatte ruft nun auch Politiker von FPÖ und ÖVP in Salzburg auf den Plan. Als „befremdlich“ etwa bezeichnet der Salzburger ÖVP-Kirchensprecher und stellvertretende Klubobmann Josef Schöchl die Diskussion um Gipfelkreuze: „Die Gipfel des Alpenraums werden seit Jahrhunderten von Kreuzen geprägt. Unzählige ehrenamtliche Bergfreunde errichten und erhalten diese Kreuze, sie gehören zu unserem Kulturgut und geben vielen Bergsteigerinnen und Bergsteigern Orientierung und Halt. Ich habe keinerlei Verständnis dafür, diese Tradition und dieses religiöse Zeichen in den Alpen infrage zu stellen“, so Schöchl in einer Aussendung am Mittwoch.

 

„Salzburgs Gipfelkreuze gehören zu unserer Kulturlandschaft. Sowohl der Erhalt, die Pflege als auch die Errichtung“, kommentiert der Salzburger FPÖ-Landtagsabgeordneter, Rene Sauerschnig, die Debatte in einer Aussendung. Die Kreuze hätten auf Österreichs Bergen nicht nur eine Tradition, sondern seien auch als übergeordneter Begriff als Teil der Kultur und Werteverständnis zu verstehen.

 

CAI rudert zurück

In den Alpen zählt man 327 Gipfelkreuze, von denen einige schon seit Jahrhunderten stehen. Verschiedene Politiker Italiens, auch der Regierung, äußersten scharfe Kritik an der Stellungnahme Ferraris. Unter dem Druck der Polemik ruderte der CAI-Verband zurück. In einer Stellungnahme betonte CAI-Generaldirektor Antonio Montani, das Thema der Bergkreuze habe im Alpenverein nie zur Debatte gestanden, deshalb gebe es dazu auch keine offizielle Position. Redaktionsleiter Ferrari habe lediglich seine Meinung ausgedrückt. Er entschuldige sich für die dadurch entstandenen Polemiken.

(Quelle: salzburg24)

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