Egal ob zum Frühstück, zur Jause oder zum Abendessen – Österreich liebt Brot. So sehr, dass Semmerl, Laugenstangerl und Schwarzbrot beinahe täglich auf den Tisch kommen, wie ein Report von Resch&Frisch Anfang des Jahres zeigte. Trotz oder vielleicht genau wegen der Beliebtheit der Laibe und Wecken halten sich manche Mythen darüber recht hartnäckig. Am heutigen Tag des Brotes decken wir die sieben häufigsten Irrtümer für euch auf.
1. Warmes, frisches Brot verursacht Bauchweh
Was gibt es Besseres als den Duft von frischem, warmem Brot? Schon in der Kindheit lernen wir aber: „Erst wenn das Brot abgekühlt ist, dürfen wir schnabulieren. Denn von warmem Brot bekommt man Bauchweh.“ Das trifft aber nicht auf jeden zu – manche haben absolut keine gesundheitlichen Beschwerden, wenn sie das Brot direkt aus dem Ofen essen.
Eine deutsche Bäckerei behauptet, dass dieses „Märchen“ nur erfunden wurde, damit Menschen nicht zu viel vom frischen Brot essen und besser haushalten.
2. Brot macht dick
Ja, Brot ist kalorienreich und damit ein Energielieferant. Viele glauben deshalb, dass Brot automatisch dick macht. Wie bei so vielen Lebensmitteln gilt das aber nur, wenn man es übertreibt. Das heißt mit Maß und Ziel – und einer ausgewogenen Ernährung – kann man bedenkenlos sein Butter-, Honig- oder Schinkenbrot genießen.
3. Schimmelige Stellen kann man einfach abschneiden
Manchmal geht es schneller als man denkt – ein Laib Brot schimmelt an einem Ende. Das andere ist aber wohl noch gut, oder? Nein! Schimmel sollte man ernst nehmen, denn die Pilze breiten sich mit einem dichten Fadengeflecht, das mit bloßem Auge oft nicht zu sehen ist, im ganzen Brot aus.
Auch wenn keine Lebensmittel verschwendet werden sollen, in dem Fall muss der ganze Laib weg. Denn Schimmel kann nicht nur für Bauchschmerzen sorgen, sondern auch die Leber schädigen.
4. Je dunkler, desto gesünder
Schwarzbrot ist gesünder als Weißbrot – je dunkler, desto gesünder. Dieser Mythos hält sich hartnäckig, stimmt aber nicht unbedingt. Wie gesund ein Brot ist, hängt vom Vollkornanteil ab. Und es stimmt, ballast- und nährstoffreiches Vollkornbrot ist dunkel.
Oft wird aber auch helles Brot mit Malz oder Zuckerrübensirup eingefärbt. Dann sieht es dunkel aus und suggeriert, dass es ein gesundes Vollkornbrot ist. Also lieber nicht von der Farbe leiten lassen, sondern die Inhaltsstoffe checken.
5. Vollkornbrot hat weniger Kalorien als Weißbrot
Vollkornbrot kann ähnlich viele Kalorien wie Weißbrot enthalten. Allerdings bietet es mehr Ballaststoffe und Nährstoffe, was es insgesamt gesünder macht und auch länger satt hält. Vorsicht bei Bezeichnungen wie Roggenbrot, oder wenn man Körner auf der Kruste sieht: Das bedeutet nicht automatisch, dass es sich tatsächlich um ein Vollkornbrot handelt. Die Zutatenliste und das Etikett geben den besten Aufschluss.
6. Brot sollte im Kühlschrank aufbewahrt werden
Die Erfindung des Kühlschranks war in Sachen Lebensmittelhaltbarkeit wohl ein wahrer Segen. Aber nicht alle Lebensmittel müssen zwingend in den Kühlschrank – und manche bewahrt man sogar besser nicht darin auf. Dazu zählt Brot. Denn die Aufbewahrung im Kalten kann tatsächlich die Alterung des Brotes beschleunigen – es trocknet schneller aus. Deshalb sollten Semmerl, Wecken und Co. besser bei Zimmertemperatur und in einer Brotdose aufbewahrt werden.
7. Selbstgebackenes Brot ist immer besser
Spätestens seit der Corona-Pandemie hat der Trend zum Selber backen weltweit Einzug genommen. Aber schmeckt selbstgebackenes Brot immer besser? Neben den eigenen Backkünsten kann es tatsächlich ernährungsphysiologisch besser sein. Schließlich hat man die Kontrolle über die Zutaten, die im Teig verarbeitet werden. Es kommt aber auf die Rezepte, verwendeten Zutaten und nicht zuletzt die Geschmäcker an. Nicht jedes selbstgebackene Brot ist also automatisch gesünder und besser.
Sauerteigbrotrezepte und die eigenen Starter dafür erobern derzeit soziale Medien wie TikTok oder Instagram. Warum wird das backen mit Sauerteig immer beliebter? Das Netz ist sich über drei Vorteile einig.
Vorteile von Sauerteig
- Sauerteigbrote haben einen unvergleichlich aromatischen Geschmack
- Es ist besser bekömmlich bzw. verdaulich
- Die Brote sind deutlich länger haltbar
Rezept für einen Laib Bauernbrot
Für alle Backfans haben wir ein einfaches, aber doch zeitintensives Rezept für ein Sauerteigbrot recherchiert. Aber wie heißt es so schön: Gut Ding braucht Weile.
Zutaten
- 400 Gramm Weizenmehl
- 200 Gramm Roggenmehl
- 85 Gramm Sauerteig-Starter
- 360 Milliliter Wasser lauwarm
- 10 Gramm Salz
Zubereitung
Die beiden Mehle in einer großen Schüssel vermischen. Lauwarmes Wasser, zerbröckelten Sauerteigstarter sowie Salz dazugeben und alles etwa zehn Minuten gut durchkneten, bis ein glatter Teig entsteht. Danach deckt ihr den Teig mit einem Geschirrtuch ab und lasst ihn rund sechs Stunden bei Zimmertemperatur gehen.
Danach legt ihr den Teig auf eine leicht bemehlte Arbeitsfläche und dehnt und faltet ihn einige Male. Zum Schluss formt ihr ihn zu einer glatten Kugel und setzt ihn in einen mit Backpapier ausgelegten Gärkorb. Darin lasst ihr die Teigkugel nochmal abgedeckt sechs Stunden gehen.
Am besten einen Topf aus Gusseisen oder Stahl-Emaille in das Backrohr geben und diesen auf 250 Grad vorheizen. Die Teigkugel vorsichtig mit dem Backpapier in den Topf heben und das Brot zehn Minuten mit Deckel backen. Danach die Hitze auf 210 Grad reduzieren und nochmals 25 Minuten backen, das Brot ohne Deckel weitere 20 Minuten weiterbacken, bis es schön gebräunt. Klingt das Brot beim Klopfen hohl, ist es fertig.
(Quelle: salzburg24)