Meinungscheck

Entgelt-Fortzahlung für freiwillige Helfer?

Veröffentlicht: 18. Juni 2019 14:23 Uhr
Die geplante Entgeltfortzahlung für freiwillige Helfer sorgt für Kritik. Nicht nur der Bundesfeuerwehrverband, auch das Rote Kreuz hat sich dagegen ausgesprochen. Der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Salzburg, Mike Leprich, befürchtet Nachteile für Floriani. Wie seht ihr das? Stimmt ab im Meinungscheck!

Eine Mehrheit aus SPÖ, FPÖ und Liste JETZT hat im Nationalrat einen Antrag auf Entgeltfortzahlung für freiwillige Helfer für fünf Tage im Falle einer Katastrophe unterstützt. Laut dem Antrag sollen Arbeitgeber dazu verpflichtet werden, jenen Mitarbeitern, die sich freiwillig bei einer Einsatzorganisation engagieren, fünf Tage Sonderurlaub zu gewähren. Die Kosten dafür sollen von der öffentlichen Hand anschließend an die Unternehmen rückerstattet werden.

Leprich: "Geht am eigentlichen Ziel vorbei"

Bei Mike Leprich, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Salzburg, kommt der Vorschlag nicht gut an. Auf Facebook schreibt er: „Der jetzt vorliegende Vorschlag mit der automatischen, verpflichtenden Lohnfortzahlung für 5 Arbeitstage für Feuerwehrmitglieder geht am eigentlichen Ziel vorbei.“ Er begrüße jedwede Überlegung zugunsten der Tagesbereitschaft, doch „würde das umgesetzt, wird kein Betrieb mehr Feuerwehrmitglieder aufnehmen“, erläutert der Kommandant.

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Entgeltfortzahlung: Nachteile befürchtet

In dieselbe Kerbe schlägt das Präsidium des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes. Die geplante Entgeltfortzahlung würde sich kontraproduktiv auswirken, hieß es in einer Aussendung. So werden Nachteile für Feuerwehrmitglieder am Arbeitsmarkt befürchtet – egal ob die Kosten rückerstattet werden oder nicht. Das Rote Kreuz argumentiert ähnlich. Rotkreuz-Präsident Gerald Schöpfer betont, die überwiegende Mehrheit der Arbeitgeber gebe schon jetzt auf freiwilliger Basis den Helfern dienstfrei.

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Organisationen für Bonussystem

Als sinnvoll erachten die Freiwilligenorganisationen hingegen ein Bonussystem zur Arbeitgeberunterstützung. Dazu gebe es bereits ein Konzept: Um die Arbeitgeber dazu zu motivieren, Feuerwehrmitglieder bei Großschadenslagen freiwillig für den Einsatz frei zu stellen, sollten sie dafür eine Prämie bekommen. Das sieht auch Mike Leprich so. Die Arbeitgeber seien unverzichtbare Partner, deshalb müssten sie entlastet werden: „Hier gilt es Anreize zu schaffen. Und bitte nicht nur im Katastropheneinsatz!"

(Quelle: salzburg24)

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