Natura 2.000

EU-Verfahren gegen Salzburg eingestellt

Veröffentlicht: 26. Juli 2019 12:45 Uhr
Die von der EU geforderten zusätzlichen Natura-2.000-Gebiete im Bundesland Salzburg sind jetzt unter Dach und Fach. Das Vertragsverletzungsverfahren der EU-Kommission wegen fehlender Europaschutzgebiete werde eingestellt, teilte das Landes-Medienzentrum am Freitag in einer Aussendung mit. Im Falle einer Verurteilung hätten Strafzahlungen in Millionenhöhe gedroht.

Naturschutzlandesrätin Maria Hutter (ÖVP) habe in ihrem ersten Amtsjahr einen mehr als zehn Jahre dauernden Konflikt mit der Europäischen Union lösen können, hieß es. Die EU-Kommission habe den Salzburger Vorschlag für die Ausweisung der Europaschutzgebiete akzeptiert und mitgeteilt, dass das Vertragsverletzungsverfahren eingestellt wird.

EU fordert Ausbau des Natura-2.000-Netzwerks

"Viele persönliche Gespräche mit Grundeigentümern haben diesen Erfolg ermöglicht", erklärte die Landesrätin. Nachdem nun ein Konsens gefunden wurde, konnte die langjährige Forderung der EU nach einer Ausweitung des Natura-2.000-Netzwerks erfüllt werden. Die Europäische Kommission hat in den vergangenen Monaten die Salzburger Vorschläge geprüft, "diese akzeptiert und das Vertragsverletzungsverfahren beendet", wurde in der Aussendung erläutert.

Vertragsverletzungsverfahren gegen Salzburg

Das Land Salzburg hat der Europäischen Union die Ausweisung von sieben Schutzgebieten gemeldet. Diese umfassen insgesamt rund 90 Hektar und befinden sich in den Gemeinden Unken und Mittersill im Pinzgau, Untertauern im Pongau, Golling im Tennengau sowie Grödig, Strobl und Seeham im Flachgau.

Eigentlich hätte bereits im Jahr 2004 alles abgeschlossen sein müssen. Im Jahr 2013 wurde dann gegen Österreich ein Vertragsverletzungsverfahren von der EU eröffnet, weil die geforderten Lebensräume immer noch nicht von den Bundesländern unter Schutz gestellt wurden.

Ausgewiesene Schutzgebiete

Die konkret nach Brüssel gemeldeten und nun als Europaschutzgebiete ausgewiesenen, besonders einzigartigen und schützenswerten Lebensräume:

  • Bergmähwiesen: 26 Hektar - Gemeinde Unken (Pinzgau)
  • Fels-Grimaldimoos: 1 Hektar - Gemeinde Golling (Tennengau)
  • Firnisglänzendes Sichelmoos: 4,5 Hektar - Gemeinde Strobl (Flachgau)
  • Rudolph’s Trompetenmoos: 3 Hektar - Gemeinde Untertauern (Pongau)
  • Sumpfgladiole: 0,7 Hektar - Gemeinde Grödig (Flachgau)
  • Grünspitziger Streifenfarn: 7,5 Hektar - Gemeinde Mittersill (Pinzgau)
  • Zierliche Tellerschnecke: 45 Hektar – Uferbereich Obertrumer See, Gemeinde Seeham (Flachgau)

(Quelle: apa)

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