Wo sind die Dokumente hin?

Fast 150.000 Corona-Impfdaten aus Salzburg verschollen

Veröffentlicht: 16. Oktober 2023 16:33 Uhr
Rund 147.000 Corona-Impfbögen aus dem Flachgau und der Stadt Salzburg sind derzeit unauffindbar. Hinweise, dass die Dokumente gestohlen wurden, gibt es laut Rotem Kreuz nicht. Man rechne damit, die verschollenen Dokumente bald wieder zu finden.
SALZBURG24 (alb)

Rund 300.000 Corona-Impfungen wurden von Februar 2021 bis März 2022 vom Roten Kreuz im Bundesland Salzburg durchgeführt und dokumentiert. Von diesen Dokumenten sind nun 147.000 nicht auffindbar, wie das Rote Kreuz mitteilt. Die Festplatte mit den Daten fehlt. „Das hätte nicht passieren dürfen“, so Noch-Landesrettungskommandant Anton Holzer heute im Gespräch mit SALZBURG24. Deshalb habe man den Vorfall auch „umgehend gemeldet und öffentlich gemacht.“

Impfdaten aus Flachgau und Salzburg-Stadt verschwunden

Betroffen seien ausschließlich Aufklärungs- und Dokumentationsbögen aus den mobilen und stationären Impfstraßen in der Stadt Salzburg und im Flachgau. Dokumente aus dem Tennengau, Pongau, Lungau und Pinzgau würden nicht fehlen, heißt es in einer entsprechenden Aussendung des Roten Kreuzes.

Ursprünglich sollten die Impfbögen eingescannt und im Anschluss vernichtet werden. Diese Scans seien nicht auffindbar. Aufgeflogen sei der Verlust der rund 147.000 Impfbögen durch die Anfrage einer Privatperson. Diese habe wissen wollen, welche Informationen von ihr damals angegeben wurden. Im Rahmen dieser Recherche sei festgestellt worden, dass die gescannten Impfbögen unvollständig sind und beinahe die Hälfte der Dokumente fehlt.

Als im Februar und März 2022 die letzten Impfstraßen in Salzburg geschlossen wurden, sei der Druck für die Mitarbeiter sehr hoch gewesen. "Der Hilfseinsatz für die Ukraine-Flüchtlinge hat gerade begonnen, zugleich führte der Höhepunkt der Omikron-Welle zu Personal-Engpässen. Der Abbau der Impfstraßen musste schnell gehen, die Dinge sind alle in Lager gekommen und wurden dann zum Teil erneut übersiedelt. Der Datenträger dürfte da wohl in einer Tasche irgendwo dabei gewesen sein", sagte Holzer.

Rotes Kreuz bedauert Vorfall

Man gehe davon aus, dass man die verschwundenen Impfbögen in nächster Zeit finden werde. Es gebe keinerlei Hinweise, dass die Daten in die Hände Dritter gelangt oder gestohlen geworden sein könnten, betont das Rote Kreuz. Selbst wenn dem so wäre könne man die Daten „nur mit sehr großem Aufwand“ maschinenlesbar machen und auswerten.

Holzer versichert, dass der Vorfall keine Auswirkungen auf in Salzburg geimpfte Menschen haben werde. „Denn es sind alle Daten da.“ Die Impfungen seien schließlich auch im elektronischen Impfpass vermerkt, wo die Dokumentation jederzeit abgerufen werden kann.

Das Rote Kreuz bedauere den Vorfall zutiefst, betont das Rote Kreuz. Für Rückfragen wurde eine Hotline eingerichtet, die von Montag bis Freitag von 9.00 bis 17.00 Uhr Fragen beantwortet. Auch unter der Mail-Adresse auskunft@s.roteskreuz.at ist das Rote Kreuz erreichbar.

(Quelle: salzburg24)

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