Felssturz in der Schweiz

Klimawandel und Extremwetter setzen auch Salzburgs Bergen zu

Veröffentlicht: 31. Mai 2025 10:53 Uhr
Ein gewaltiger Felssturz im Schweizer Kanton Wallis sorgt weltweit für Aufregung. Auch in Salzburg setzen Klimawandel und Extremwetterereignisse den Bergen zu, alleine im Vorjahr wurden vier Felsstürze mit rund 100.000 Kubikmetern Geröll registriert.
SALZBURG24 (mem)

Ein ganzes Dorf ist im Lötschental im Schweizer Kanton Wallis nach einem riesigen Bergsturz und in Folge von einer Mure von Schlamm und Geröll verschüttet worden. Die Warnung der Wissenschafter:innen und Geolog:innen zuvor sorgte für die rechtzeitige Evakuierung, damit wurden dutzende Menschenleben gerettet. Doch ist so etwas auch in Salzburg möglich?

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„Die Schweiz hat ganz andere Rahmenbedingungen als wir hier in Salzburg. Dennoch lassen Klimawandel und Extremniederschläge auch unsere Berge bröckeln. Zahlreiche Mess-Stationen und auch Drohnenbefliegungen sowie Begutachtungen vor Ort geben uns einen guten Überblick über das, was sich bei uns in den Bergen tut“, so Gerald Valentin, Geologe des Landes, in einer Aussendung.

Vier größere Felsstürze 2024 in Salzburg

In Salzburg wurden im Jahr 2024 vier Felsstürze mit rund 100.000 Kubikmetern Geröll registriert. Das sei laut Valentin dennoch nicht vergleichbar mit dem, was sich aktuell in der Schweiz zugetragen hat. „Da gibt es massive Unterschiede. Im Lötschental sprechen wir von rund drei Millionen Kubikmetern. Und: In der Schweiz, da liegt einfach alles einen Stock höher. Dörfer auf 1.900 Meter Seehöhe werden überragt von 4.000ern.“ Die Topografie sei damit weitaus extremer als hierzulande. „Aber auch wir müssen uns mit den Auswirkungen der Berge, die in Bewegung geraten, auseinandersetzen“, betont Valentin.

Auftauender Permafrost setzt Salzburgs Bergen zu

In Salzburg gibt es einige Stellen, die unter ständiger Beobachtung stehen. So etwa der Ingelsberg oberhalb von Bad Hofgastein (Pongau), der mit Sensoren ausgestattet ist. Auch das Sattelkar im Obersulzbachtal, das Ödenwinkeltal, die Bischofsmütze und die Gipfelregion des Kitzsteinhorns werden durch ständige Messungen beobachtet. Dazu kommen regelmäßige Drohnenbefliegungen und Erkundungen mit dem Hubschrauber. „Wir entdecken dabei immer Felsstürze oder auch Gletscherabbrüche im Hochgebirge. Der auftauende Permafrost durch den Klimawandel und auch Extremniederschläge setzen auch unseren Bergen zu“, so Valentin.

Auswirkungen auf Raumordnung

Die Felsstürze und Gletscherabbrüche im Hochgebirge würden sich früher oder später durch Kaskadeneffekte auch auf die Siedlungen im Tal auswirken, sind sich die Geologen in Salzburg einig. „Das Material, das sich im Hochgebirge löst, kommt irgendwann im Tal an – als Mure, als Hochwasser, als Felssturz. Wir sprechen dabei vom Kaskadeneffekt und diesen müssen wir ab sofort mitdenken, zum Beispiel bei der Raumordnung oder auch beim Bau von Schutzhütten und so weiter“, so Valentin abschließend.

(Quelle: salzburg24)

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