18 Arten heimisch

Feuchtes Wetter schafft ein Zecken-Paradies

Veröffentlicht: 19. Juni 2020 10:44 Uhr
Derzeit herrschen wahrlich paradiesische Bedingungen für Zecken: Es ist relativ feucht, aber doch nicht zu kalt. Auch der milde Winter tat sein Übriges. Experten sprechen von einem wahren Zeckenjahr. So gab es heuer bereits 37 FSME-Fälle in Österreich, im gesamten Vorjahr waren es 108.

Österreich gehört zu den am stärksten von Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) betroffenen Ländern in Europa. Auch in Salzburg gibt es regelmäßig Krankheitsfälle, 2019 waren es 10. Besonders betroffen sind der nördliche Flachgau, aber auch Teile des Tennengaus und Pinzgaus.

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18 Zeckenarten in Österreich

Weltweit gibt es über 800 verschiedene Zeckenarten, in Österreich sind 18 davon heimisch. Generell haben sich Zecken mit dem Klimawandel ausgebreitet. Lag die Höhengrenze früher bei 1.000 Metern, wurden nun schon Tiere auf mehr als 1.500 Metern gefunden.

  • Gemeiner Holzbock: Er ist in Europa am weitesten verbreitet, auch in Österreich kommt diese Art am häufigsten vor. Beim Stich schneidet er ein Loch in die Haut, in das er anschließend den Stechrüssel rammt.
  • Braune Hundezecke: Sie kommt ursprünglich aus Afrika und ist in Südeuropa weit verbreitet. Sie ist in Österreich nicht heimisch, wird aber importiert. Den Winter bei uns überlebt die Hundezecke, erwärmt sich das Klima könnte sie schon bald heimisch werden.
  • Igelzecke: Sie befällt nur selten Menschen, bevorzugt werden Füchse, Igel, Wiesel, Hunde und Katzen.
  • Taubenzecke: Sie ist in ganz Mitteleuropa zu finden und kann bis zu neun Jahre ohne Wirt leben. Sie steht unter Verdacht, das Q-Fieber übertragen zu können. Das geht von Tieren auf Menschen über und kann grippeähnliche Symptome hervorrufen.
Gemeiner Holzbock, Zecke, SB Pixabay/CC0
Der gemeine Holzbock ist in Österreich am weitesten verbreitet. (SYMBOLBILD)

Riesenzecke in Österreich entdeckt

Aber auch tropischere Exemplare können mittlerweile bei uns überwintern. Im letzten Jahr wurde etwa in Braunau (Bez. Braunau am Inn) die Riesenzecke Hyalomma marginatum entdeckt. Sie stammt eigentlich aus Trocken- und Halbtrockengebieten (Afrika, Asien, Südeuropa) und wird bis zu zwei Zentimeter groß. Sie ist zudem potenzieller Überträger des gefährlichen Krim-Kongo-Fieber-Virus. Eine Infektion mit diesem Virus ruft eine Erkrankung hervor, die häufig als hämorrhagisches Fieber verläuft und tödlich enden kann.

Drei Mythen über die Blutsauger

Über die blutsaugenden Spinnentiere gibt es nicht nur Fakten, sondern auch Mythen, die sich besonders hartnäckig halten. Ein paar Beispiele dafür:

Zecken fallen von Bäumen

Falsch. Zecken leben in Bodennähe und klettern selten höher als einen Meter. Sie lauern in Gräsern, Büschen und in der Krautschicht auf potenzielle Wirte.

Zecken lassen sich ersticken

Ein Irrglaube ist ebenso, dass man Zecken mit Butter, Klebstoff oder Öl ersticken und somit leichter entfernen könne. Die Tiere ersticken nur sehr langsam, in dieser Zeit können sie Krankheiten übertragen.

Zecken beißen zu

Zu lesen ist zwar oft von einem Zeckenbiss, allerdings stechen die Blutsauger. Stechrüssel und Mundwerkzeug sind zudem mit Widerhaken versehen, die sich in der Haut verankern.

(Quelle: salzburg24)

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26.02.2025
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Von Thomas Pfeifer
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