Frühlingserwachen

Zeckensaison in Salzburg hat schon begonnen

(SYMBOLBILD)
Veröffentlicht: 26. Februar 2025 14:23 Uhr
Die Zecken sind wieder unterwegs. Grund dafür ist der milde Winter. Damit steigt auch das Risiko der Krankheitsübertragung wie FSME, deren Fälle sich im Vorjahr im Land Salzburg fast verdoppelt haben. Und: Keine Infektionskrankheit kommt in Europa so häufig vor wie die durch Zecken übertragene Lyme-Borreliose. Besondere Vorsicht gilt derzeit für Besitzerinnen und Besitzern von Hunden bzw. Katzen, die sich viel im Freien aufhalten.

Ein milder Winter mit Temperaturen, die deutlich über dem Durchschnitt der vergangenen Jahrzehnte liegen, hat der Zeckenpopulation in Österreich einen frühen Start in die Saison ermöglicht. Der Gemeine Holzbock und seine 17 verwandten Arten in Österreich überleben Temperaturen unter -10 Grad, vor allem wenn kein schützender Schnee als Isolation vorhanden ist. Die blutsaugenden Parasiten werden bereits bei Temperaturen von fünf bis sieben Grad aktiv.

Deshalb hat die Zeckensaison in Österreich in diesem Jahr besonders früh begonnen, macht die Apothekerkammer aufmerksam. Haben sie ein Opfer gefunden und gestochen, können Zecken ihr Körpergewicht bei einer einzigen Blutmahlzeit um das 100 bis 200-fache steigern.

Zecken breiten sich immer weiter aus

Im Jahr 2024 hat die AGES österreichweit insgesamt 1.420 Zecken analysiert, wobei die absolute Mehrheit zur Gattung des Gemeinen Holzbocks gehörte. Das Land Salzburg gilt wie der Rest von Österreich als Risikogebiet. Die Höhengrenze von 1.000 Meter über dem Meeresspiegel existiert schon lange nicht mehr. Einzelne Fundstellen liegen höher als 1.500 Meter über dem Meeresspiegel.

Übertragung von FSME und Borreliose

Keine Infektionskrankheit kommt in Europa so häufig vor wie die durch Zecken übertragene Lyme-Borreliose. In Österreich wird mit bis zu 70.000 Neuerkrankungen jährlich gerechnet. In einigen Fällen müssen Betroffene der bakteriellen Infektion mit langfristigen gesundheitlichen Problemen rechnen. Schutz vor Borreliose gibt es nicht, dafür aber vor der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) in Form einer Impfung. FSME ist eine virale Infektionskrankheit, die zu einer Entzündung des Gehirns, des Rückenmarks und der Hirnhäute führen kann. In Österreich werden jährlich bis zu 250 Fälle registriert, die im Krankenhaus behandelt werden müssen.

In Salzburg wurden im Jahr 2023 insgesamt 15 Fälle der Hirnhautentzündung gemeldet und im Jahr 2024 insgesamt 28 – ein Anstieg um nahezu das Doppelte, teilte das Land Salzburg am Mittwoch auf SALZBURG24-Anfrage mit. Heuer gab es demnach noch keinen dokumentierten FSME-Fall im Bundesland. In Deutschland ist das anders: Es gibt Medienberichten zufolge bereits die ersten Fälle von FSME, etwa in Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen.

Symptome und Krankheitsverläufe

  • Borreliose: Beginnt oft mit einem Hautausschlag und grippeähnlichen Symptomen. Unbehandelt kann es zu Gelenk- und Herzproblemen kommen.
  • FSME: Verläuft in zwei Phasen mit grippeähnlichen Symptomen, gefolgt von möglichen Infektionen des zentralen Nervensystems.

Vorsicht ist aktuell eher bei Hunden und Katzen geboten, weil sie im Freien aufgesammelte Zecken in die Wohnung bzw. ins Haus tragen können. Die Haustiere sollten daher bei Ausflügen ins Grüne mit Vergrämungsmitteln zur Zeckenabwehr behandelt und nach anhaftenden Zecken abgesucht werden. Die bevorzugte Stichstellen beim Hund sind vor allem der Kopf, Hals und Brustbereich. Hunde und Katzen können dadurch ebenfalls an Borreliose erkranken.

So schützt ihr euch vor den Zecken

Die Zecke fällt nicht wie oft angenommen vom Baum, sondern lauert in Bodennähe auf Gräsern und im Gebüsch auf ihre Opfer. Sie lässt sich von einer Pflanze abstreifen, klammert sich an ihren Wirt und sticht zu. Um sich vor Zecken zu schützen, sollten ihr bei Aufenthalten in der Natur lange Kleidung tragen, Insektenschutzmittel verwenden und auf Wegen bleiben, um Kontakt mit hohem Gras zu vermeiden.

Zecke: Entwicklungsstadium und Wirt AGES
Entwicklungsstadien und Wirte von Zecken im Überblick.

Anschließend ist es wichtig, sich selbst, Kinder und Haustiere gründlich auf Zecken zu überprüfen. Wird ein solcher Parasit gefunden, sollte er mit einer feinen Pinzette entfernt werden, indem man das Tier nahe an der Haut greift und vorsichtig herauszieht. In den Wochen nach einem Zeckenstich sollten ihr auf Symptome wie Hautausschlag, Fieber oder grippeähnliche Beschwerden achten und bei Bedarf in die Hausarztpraxis gehen.

(Quelle: salzburg24)

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