Neuauflage mit Abstrichen

Gekürzter Reparaturbonus bringt Oberndorfer Audio-Techniker an wirtschaftliche Grenzen

Wöchentlich entsorgt der Audiotechniker Wolfgang Ehm etliche reparaturfähige Altgeräte.
Veröffentlicht: 05. November 2025 10:32 Uhr
Nach dem Aus des beliebten Reparaturbonus warten viele Kund:innen und Betriebe auf die Neuauflage. Darin sollen allerdings Handys, Fahrräder sowie Unterhaltungsgeräte nicht mehr gedeckt sein. Das bringt etliche Betriebe an ihre "wirtschaftlichen Grenzen", wie ein Audiotechniker aus Oberndorf schildert.

Seit der Reparaturbonus im Mai pausiert wurde, ist das Warten auf die Neuauflage unter dem Namen "Geräte-Retter-Prämie" groß. Das Bundesministerium für Klima- und Umweltschutz hat den Neustart des Programmes zum Ende des Jahres angekündigt – allerdings unter andern Bedingungen. Umweltminister Norbert Totschnig (ÖVP) betonte, mit der "Geräte-Retter-Prämie" werde "nachhaltiges Handeln attraktiver" und "Geräte, die sonst im Müll landen würden, wieder repariert und weiterverwendet". 

Fahrräder, Handys, Audio- und TV-Geräte künftig ausgenommen

Nicht mehr gelten dürfte das bisherigen Informationen zufolge für Fahrräder inklusive E-Bikes, Handys sowie Luxus- und Unterhaltungsgeräte. Wolfgang Ehm, Radio- und Fernsehmechaniker aus Oberndorf (Flachgau), bemerkt schon jetzt, wie viele reparaturfähige Geräte im Müll landen, wie er im SALZBURG24-Gespräch am Mittwoch erklärt. 

Reparaturbonus als "Argument gegen das Wegschmeißen"

"Ganz genau ist vom Ministerium noch nicht bekanntgegeben worden, welche Gerätekategorien nun ausgenommen werden. Durch die Medien hat man aber schon eine Richtung erahnen können." Alleine durch den Reparaturbonus hätte Ehm wöchentlich zwischen zehn und 40  Reparaturaufträge, schildert er. "Oft waren das auch ältere Leute, die ihre liebgewonnenen Radios und Co vorbeigebracht haben.  Wenn von den Kosten, die meist zwischen 100 und 150 Euro liegen, die Hälfte wegkommt, ist das natürlich ein Argument gegen das Wegschmeißen."

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Nun würde der Betreiber von Ehm Audio im Zentrum von Oberndorf wöchentlich zum Sperrmüll fahren und etliche Altgeräte entsorgen, weil sich die Reparatur für die Besitzer:innen nicht mehr auszahlt. "Knapp die Hälfte an Reparaturen fällt dadurch weg. Für eine kleine Werkstatt ist das natürlich auch wirtschaftlich schwierig." Durch Installationen bei größeren Firmen würde der Verlust zwar abgefedert werden, "aber es sind auch Monate dabei, wo ich meine Fixkosten nicht decken kann", so der Techniker.

Befreundeten Inhabern anderer Reparaturbetriebe würde es ähnlich gehen: "Ein Fahrradmechaniker im Ort hat unlängst erzählt, dass er seit der Pause des Bonus einen hundertprozentigen Einbruch bei Fahrradservices hatte."

Betriebe und Kund:innen mit Reparaturbonus durchwegs zufrieden

Man habe damit etwas weggekürzt, was laut Ehm außerordentlich gut funktioniert habe. "Das hat man sowohl in der Branche als auch bei den Kunden gemerkt, alle waren hocherfreut darüber. Auch die Abwicklung hat nach den anfänglichen Schwierigkeiten sehr gut funktioniert."

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In der Anfangsphase wurde die Förderung zunächst noch direkt an die Betriebe ausgezahlt, wodurch sich etliche Shops an dem Bonus bereichert haben dürften. Infolgedessen wurde der Zuschuss nach beglichener Rechnung an die Kund:innen gezahlt.

"Natürlich ist der Reparaturbonus nicht verpflichtend und auch nicht gesetzlich verankert, aber es war für im Sinne der Nachhaltigkeit, für Kunden, für Betriebe und damit auch im Sinne der Wirtschaft ein großartiges Programm", so Ehm abschließend.

Unklarheiten rund um neue „Geräte-Retter-Prämie“

Wie auf der Website des Klima- und Umweltschutzministeriums nachzulesen ist, soll die "Geräte-Retter-Prämie" mit Dezember starten. Welche Geräte und Betriebe darin inkludiert sein sollen, wurde bisher noch nicht kommuniziert. Eine Anfrage von S24 an das zuständige Ministerium hinsichtlich der konkreten Form der neu-aufgelegten Prämie blieb Mittwochvormittag zunächst unbeantwortet. 

(Quelle: salzburg24)

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