Flachgau

83-jähriger Waffenhändler im Flachgau aufgeflogen

Der 83-Jährige hortete 377 Waffen und Waffenteile.
Veröffentlicht: 23. Mai 2017 12:19 Uhr
Ein 83-jähriger Waffenhändler ist im Flachgau aufgeflogen. Bei einer Hausdurchsuchung stellte die Polizei insgesamt 377 Waffen und Waffenteile sowie mehrere tausend Schuss Munition sicher.

Das Landesamt Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) der Polizei Salzburg führte an 20. Mai die Hausdurchsuchung bei dem 83-Jährigen im Flachgau durch. Dabei stellten die Beamten auf insgesamt 377 Waffen und Waffenteile sowie mehrere tausend Schuss Munition sicher. Darunter befanden sich laut Polizei 28 Faustfeuerwaffen, mehrere Läufe für Maschinengewehre sowie zahlreiche Verschlussteile, aber auch diverses Kriegsmaterial, wie eine Panzergranate oder ein nicht demilitarisiertes Maschinengewehr.

83-Jähriger dürfte Waffen nach Deutschland verkauft haben

Der Besitzer, gegen den ein vorläufiges Waffenverbot ausgesprochen wurde, gestand, über einen längeren Zeitraum illegal Schusswaffen an nicht berechtigte Personen unter anderem auch nach Deutschland verkauft zu haben. Das berichtet die Salzburger Polizei am Dienstag in einer Aussendung. Der Mann wird nach dem Waffengesetz und dem Kriegsmaterialgesetz angezeigt.

150 Jahre alte Sammlerstücke

Bei den im sichergestellten Waffen handelt es sich um bis zu 150 Jahre alte Sammlerstücke, sagte ein Waffensachbearbeiter des Landeskriminalamtes Salzburg am Dienstag im Gespräch mit der APA. Die Gewehre stammten aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg, auch viele alte Karabiner seien sichergestellt worden. Der Besitzer habe offenbar Jahrzehnte gesammelt und damit auch gehandelt.

Die Waffen sollen aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg stammen/LPD Salzburg Salzburg24
Die Waffen sollen aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg stammen/LPD Salzburg

Waffen als Sammlergegenstände

Der 83-Jährige habe auch die Genehmigung zum Waffenbesitz gehabt, allerdings seien die meisten Objekte nicht behördlich gemeldet und daher illegal gewesen. Viele Waffen, wie die beschlagnahmten Gewehre, dürfe jeder Volljährige besitzen, weil sie weder voll- noch halbautomatisch geladen werden. Auch wenn es sich um Sammlergegenstände handelt, heiße das aber nicht, dass das eine oder andere Stück nicht doch noch voll funktionsfähig sei, so der Experte.

Die Anzahl der zum Kriegsmaterial zählenden Objekte ist seinen Angaben zufolge sehr gering. So müsse etwa bei dem sichergestellten russischen Maschinengewehr erst festgestellt werden, ob dieses überhaupt noch aktiviert werden könne.

Drei Festnahmen in Bayern

In Kooperation mit dem bayerischen Landeskriminalamt nahmen die deutschen Kollegen zum selben Zeitpunkt drei Personen (70, 50 und 45 Jahre) in Bayern fest. Sie hätten bei dem 83-jährigen Salzburger Waffen illegal bestellt und gekauft, heißt es. Auch hier konnten Schusswaffen, Schwarzpulver und mehrere tausend Schuss Munition sichergestellt werden.

Die Veräußerungen fanden im einschlägigen Sammlermilieu statt.

Das LKA Bayern hatte seit geraumer Zeit Ermittlungen gegen mehrere deutsche Personen geführt, die illegal Waffen auf dem Schwarzmarkt angekauft hatten. Dabei waren die Ermittler auf den österreichischen Hauptlieferanten gestoßen. Nachdem das LVT Salzburg in die Ermittlungen eingeschaltet worden war, kam es zu den grenzübergreifenden, koordinierten und erfolgreichen Durchsuchungen.

Die gemeinsamen Ermittlungen dauern noch an, berichtet die Polizei abschließend.

(SALZBURG24/APA)

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(Quelle: salzburg24)

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