Kurzfristig soll die spanische Mutter FCC einspringen: Alpine Energie, GPS Underground Engineering und Hazet Bau sollen veräußert werden, sagte Alpine-Kogeschäftsführer Enrique Sanz dem "Standard" (Samstag-Ausgabe) und bestätigte damit entsprechende Medienberichte.
Der Verkauf werde "signifikante Geldmittel" bringen. Die Lage des Baukonzerns beschreibt Sanz als "sehr ernst". Die Situation sei aber "unter Kontrolle". "Wir zahlen regelmäßig, und die kurzfristige Finanzierung ist aus Eigenmitteln und mit der Hilfe von FCC gesichert", versuchte er zu beruhigen.
"Alpine ist nicht tot"
Es stehe "viel auf dem Spiel, auch sehr viele Arbeitsplätze". "Alpine ist nicht tot", betonte er. Der Salzburger Baukonzern habe mit dem dritten Quartal 87 Mio. Euro an Verlusten eingefahren, erklärte Sanz. "Das Unternehmen hat die Kapazitäten und die Solvenz, um diese Verluste zu tragen." Beim Straßenbau in Polen habe man Verluste gemacht, auch bei Projekten am Balkan und in Griechenland. Das Nachrichtenmagazin "profil" bezifferte am Anfang der Woche unter Hinweis auf ein Wirtschaftsprüferdossier den erwartbaren Verlust für 2012 mit 263 Mio. Euro. Der Konzern dürfte Verbindlichkeiten von bis zu 1 Mrd. Euro angehäuft haben.
Unterstützung für Alpine
Die Alpine könne "kurzfristig mit der finanziellen Unterstützung" der spanischen Mutter rechnen, so Sanz. Außerdem erwartet er, dass eine Einigung mit den österreichischen Banken "in den kommenden Wochen" gefunden werde. "Wir sind sehr zufrieden mit der Unterstützung, die man uns auch seitens der Banken signalisiert hat." Es gebe einen "ersten Konsens über das Prinzipielle, der sich schon sehr bald materialisieren wird". Mittelfristig werde der Verkauf von Aktiva den Schuldenstand senken.
Einen kompletten Verkauf der Alpine wollte Sanz nicht kommentieren: "Darauf kann ich nicht antworten, da ich Geschäftsführer bei Alpine bin."
Salzburg-Chef der Alpine geht
Der Personal-Aderlass bei der Alpine geht indes munter weiter: Josef Rettenwander, der Chef der Alpine Bau GmbH in Salzburg, verlässt den Konzern. "Ja, es stimmt. Ich habe gekündigt", bestätigte der Manager den Salzburger Nachrichten (Samstag-Ausgabe). Der langjährige Alpine-Manager war im Konzern zuständig für Salzburg auch Vorarlberg, Tirol und Oberösterreich. Rettenwander kritisiert die Konzernstruktur: "So kann man in Österreich nicht arbeiten. Wir brauchen schlanke Strukturen mit raschen Entscheidungen." (APA)
(Quelle: salzburg24)