Ein 30-Jähriger wird beschuldigt, in Bergheim (Flachgau) drei Diebstähle sowie drei Einbrüche innerhalb weniger Tage begangen zu haben. Der staatenlose Asylwerber soll zwischen dem 28. August und dem 1. September zunächst mehrfach ohne zu bezahlen die Trafik verlassen haben, kurz darauf soll er dann die Scheibe des Geschäftes sowie einen Automaten in der Nähe mit Kanaldeckeln eingeschlagen haben.
Bislang keine Vorfälle in Asylunterkunft Bergheim
Der 30-Jährige sei im Erstankunftszentrum in Bergheim-Lengfelden untergebracht. In dem 2016 bezogenen Gebäude hätten laut Angaben des Innenministeriums rund 250 Personen Platz – die Maximalkapazität zur Vermeidung von Obdachlosigkeit betrage 450 Personen. Zwar habe die anhaltende Überbelegung schon vor rund zwei Jahren die Wogen in der Gemeinde hochgehen lassen, Berichte zu konkreten Vorfällen oder gar Straftaten gibt es aber bislang nicht.
Jener Mann, der die Einbrüche in die Trafik verübt hat, wurde Sonntagabend festgenommen und in die Justizanstalt Salzburg gebracht, wie die Polizei am Montag berichtet. Für die betroffene Trafikantin Angelika St. sei das kein Trost, wie sie gegenüber SALZBURG24 am Dienstag erklärt. „Ich weiß zwar, dass er jetzt vorerst festgenommen und in der Justizanstalt ist, aber ob das so bleibt, kann mir keiner sagen.“ Sie bemängelt zudem, dass es erst nach mehreren Taten zu einer Festnahme gekommen ist. „Am Sonntag wurde er von der Polizei mitgenommen, weil er meine Auslage eingeschlagen hat. Noch am selben Tag war er wieder auf freiem Fuß und hat abends den Hanf-Automaten in der Nähe aufgebrochen – erst dann wurde er tatsächlich festgenommen“, schildert sie.
Unsicherheit plagt Trafikantin nach Einbrüchen in Bergheim
Was sie vor allem plage, sei die Unsicherheit. „Ich oder meine Mitarbeiter sind meistens alleine im Geschäft, da ist die Angst schon sehr groß, dass so etwas wieder passiert.“ Seit sie die Trafik im Handelszentrum von Bergheim übernommen hat, sei es ihr erst selten so gegangen, erzählt sie. Zwar habe es immer wieder einmal kleinere Vorfälle gegeben, aber grundsätzlich habe ihr die Arbeit immer „getaugt“. Auch mit der Asylunterkunft habe es zunächst keine Probleme gegeben. „Anfangs in der Corona-Zeit haben sie immer eine Sammelbestellung aufgegeben, die dann abgeholt wurde.“
So einen Kompromiss hätte sie nun auch der Leitung des Heims angeboten – der seien dahingehend aber die Hände gebunden, schildert die Trafikantin. „Mir wurde gesagt, dass sie die Bewohner ja nicht einsperren können, was ich auch verstehe, aber irgendeine Lösung braucht es.“ Versichert wurde ihr jedenfalls, dass angesichts der Vorfälle verstärkt Kurse und Belehrungen stattfinden würden.
Vonseiten der Polizei heißt es am Mittwoch zu den Vorfällen, dass innerhalb der täglichen Polizeiarbeit generell in jedem Sprengel regelmäßige Streifen durch die zuständigen Beamten stattfinden – so auch im Handelszentrum in Bergheim. Verstärkte Kontrollen seien keine geplant, so eine Sprecherin. „Wir können nicht automatisch mutmaßen, dass es rund um diese Unterkunft zu weiteren Taten kommt. Der Verdächtige wurde festgenommen und alles Weitere obliegt der Justiz.“
(Quelle: salzburg24)