Der internationale Bildungscampus Salzburg - Klessheim nimmt auch optisch Gestalt an. Vergangene Woche wurde das Siegerprojekt aus dem Architektenwettbewerb gekürt. 17 Architekturbüros haben sich an der Ausschreibung beteiligt. Die Entscheidung der sechsköpfigen Jury ist zugunsten des Konzepts des gebürtigen Salzburgers Max Rieder gefallen.
Bildungslücke schließen
Der neue Bildungscampus soll am Standort der Tourismusschulen Salzburg in Klessheim entstehen und neben diesen auch zwei Internate sowie eine internationale englischsprachige Schule mit Öffentlichkeitsrecht beherbergen. Initiator ist die WKS, die mit dieser neuen Schulform eine Ausbildungslücke schließen will. „Das Projekt setzt neue Maßstäbe in der Salzburger Bildungslandschaft und hat zudem eine enorm hohe Relevanz für den Wirtschaftsstandort. UnternehmerInnen wie auch Eltern stehen voll dahinter – das zeigt die vom Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft (ibw) durchgeführte Bedarfs- und Akzeptanzanalyse. Wir sind daher sehr zuversichtlich, dass uns Bund, Land Salzburg und die Gemeinde Wals-Siezenheim bei der Realisierung maßgeblich unterstützen", unterstreicht WKS-Vizepräsident Peter Genser. Er saß gemeinsam mit WKS-Direktor-Stv. Manfred Pammer, den Architekten Thomas Forsthuber, Erich Wagner und Carlo Baumschlager sowie Bgm. a. D. Ludwig Bieringer in der Jury.
Max Rieder überzeugte
„Der internationale Bildungscampus ist in jeder Hinsicht ein Vorzeigeprojekt. Unsere SchülerInnen werden ein modernes Lernumfeld mit flexibel nutzbaren Räumen vorfinden", betont Pammer. Architekt Max Rieder ist in Salzburg kein Unbekannter. Er zeichnete unter anderem für den Umbau des Rathauses sowie Bauten im Bildungssektor (z. B. Sonderpädagogisches Zentrum Bad Hofgastein, Kindergarten Aigen) verantwortlich. Überzeugt hat er mit einem mutigen und doch funktionalen und schlüssigen Konzept, das den Altbestand gekonnt mit den neuen Bauteilen verbindet. „Rieder hat starre Raumstrukturen zugunsten einer offenen Architektur aufgebrochen, die moderne schulisch-pädagogische Anforderungen erfüllt. Der Campus besteht aus mehreren Baukörpern, die auf die einzelnen Nutzer zugeschnitten und durch überdachte Grünflächen miteinander verbunden sind. Außerdem werden die baulichen Voraussetzungen für einen ganztägigen Schulbetrieb geschaffen", erklärt Pammer.
Juryvorsitzender Prof. Carlo Baumschlager findet, dass der Entwurf der komplexen Aufgabenstellung Rechnung trägt und großes Innovationspotenzial zeigt. „Das Projekt von Max Rieder konnte auf städtebaulicher Ebene durch sein Einpassen in den Ort überzeugen. Ebenso gelang es dem Architekten, eine Antwort zu finden, wie eine zukunftsträchtige Lernwelt aussehen könnte. Offene Strukturen, viel Licht und Schatten und damit eine innere Landschaft mit Atmosphäre und hoher Aufenthaltsqualität ermöglichen das Entwickeln einer neuen Form von Lehre." Auch der Walser Bürgermeister Joachim Maislinger steht dem Projekt positiv gegenüber: „Für den Schulstandort bedeutet der Um- und Ausbau der Tourismusschulen zu einem Bildungscampus eine enorme Aufwertung. Es ist hier ein zukunftsorientiertes Projekt in Planung, das auch für die in der Gemeinde Wals-Siezenheim ansässigen und international tätigen Unternehmen von großer Bedeutung ist. Denn sie beschäftigen zahlreiche Top-Fachkräfte aus dem Ausland, die mit der internationalen englischsprachigen Schule eine erstklassige Ausbildung für ihre Kinder vorfinden werden."
Internationale englischsprachige Schule für Salzburg
In Salzburg gibt es bisher keine durchgängige englischsprachige Ausbildung in der Sekundarstufe I und II mit Öffentlichkeitsrecht für 10- bis 19-Jährige. Die WKS und der Landesschulrat wollen diese Lücke schließen. In den nächsten Wochen wird dem Unterrichtsministerium und dem Land ein detailliertes Konzept vorgelegt. In jedem Fall wird es eine Privatschule mit Öffentlichkeitsrecht, d. h. das Schulgeld wird im Vergleich zu einer reinen Privatschule moderat sein. Geplanter Unterrichtsbeginn ist im Schuljahr 2016/17, nach abgeschlossener Modernisierung und Erweiterung des Schulstandorts. Die Schulerhalterschaft soll – wie bei den Tourismusschulen Salzburg - die WKS übernehmen.
Bildergalerien
(Quelle: salzburg24)