Den bevorstehenden Neubeginn merkte man am Donnerstagabend auch am großen Interesse an einer Podiumsdiskussion seiner vier potenziellen Nachfolger. Hunderte Straßwalchnerinnen und Straßwalchner strömten in die Gerhard-Dorfinger-Halle. Hauptthema des Abends war eindeutig der Verkehr: Ob der Wunsch nach einer zweiten Umfahrungsspange für die staugeplagte Marktgemeinde oder der Kampf um die degradierten Bahnhöfe Straßwalchen und Steindorf. In vielen Punkten zeigten sich die Wahlkämpfenden einig.
ÖVP mit deutlicher Mehrheit in Straßwalchen
Ähnlichkeiten gibt es auch in den politischen Biografien der Kandidaten. Denn: Drei der vier Bürgermeister-Aspiranten bringen zumindest VP-Vergangenheit mit.
Der Bürgermeister der Flachgauer Marktgemeinde wurde bislang stets aus den Reihen der ÖVP gestellt. Auch ein Blick auf die jüngsten Wahlergebnisse – ob auf Gemeinde-, Landes- oder Bundesebene – zeigt eine deutliche Tendenz in Richtung der Volkspartei.
Drei Bürgermeister-Kandidaten mit VP-Hintergrund
Als parteiinterner Nachfolger Kreils stellt sich der 28-jährige Johannes Baumann zur Wahl. Politische Erfahrungen hat der jüngste der Kandidaten als Obmann der JVP im Ort gesammelt. 2013 stieg er in die Gemeindepolitik ein, seit 2018 ist Baumann Gemeinderat.
Mit 39,5 Prozent der Stimmen ist die heutige Vizebürgermeisterin Liselotte Winklhofer (LIS) bei der letzten Wahl im Stechen gegen Kreil gescheitert. Sie war 29 Jahre lang ÖVP-Mitglied, trat aber 2013 im Streit aus und gründete daraufhin ihre Liste für Straßwalchen (LIS). Als zweitstärkste Fraktion hält die Liste sechs der elf Mandate im Gemeinderat. Erfahrung im Gemeinderat sammelte auch Josef Pinter. Im Vorjahr legte er allerdings nach Differenzen sein ÖVP-Mandat zurück. Am 10. März geht der 58-Jährige nun für die FPÖ ins Rennen. Bei Landtags- und Nationalratswahlen waren die Blauen in Straßwalchen zuletzt die zweistärkste Partei.
Wieder Stechen bei Bürgermeister-Wahl in Straßwalchen?
Als parlamentarische Mitarbeiterin der roten Nationalratsabgeordneten Cornelia Ecker sowie als Gemeindevertreterin kann die SPÖ-Kandidatin Tanja Kreer ebenfalls politisches Know-how aufweisen. Als ambitioniertes Wahlkampfziel hat sich die 38-Jährige gesetzt, alle rund 3.000 Haushalte der Marktgemeinde persönlich zu besuchen. Etwa 100 stünden noch aus, sagte sie am Donnerstagabend. Sie könnte von der Aufspaltung der schwarzen Wählerschaft profitieren.
Im Jahr 2014 ist der letzte rote Kandidat Wolf Dieter Allmann allerdings mit 15,1 Prozent gescheitert. Vor fünf Jahren brachte erst eine Stichwahl ein eindeutiges Ergebnis. Auf diese deutet auch heuer alles hin.
(Quelle: salzburg24)