Haut-Diphtherie grassiert im Flüchtlingsquartier in Bergheim (Flachgau). So sind am Mittwoch drei Fälle der meldepflichtigen und über Schmierinfektion ansteckenden Krankheit bekannt geworden, gab das Land Salzburg in einer Aussendung bekannt. Eine Person wird derzeit im Spital behandelt, die anderen beiden sowie die Kontaktpersonen werden in der Einrichtung isoliert.
Diphtherie-Fälle in Bergheim
Das Gesundheitsamt der Bezirkshauptmannschaft Salzburg-Umgebung ordnete nach Bekanntwerden der Diphtherie-Fälle im Flüchtlingsquartier Abstriche von allen der rund 450 Bewohner:innen an. Diese können noch am Mittwoch abgeschlossen werden.
Die Proben werden in Folge von der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) ausgewertet. In der Unterkunft in Bergheim wurden die notwendigen Desinfektions- und Hygienemaßnahmen in die Wege geleitet. Die Bezirkshauptmannschaft wird dem zuständigen Ministerium empfehlen, bis zur erfolgten Auswertung der Abstriche keine Bewohner:innen in andere Flüchtlingsquartiere zu bringen.
Ansteckung nur über direkten Kontakt
Wie das Gesundheitsamt informiert, ist für eine Ansteckung mit Haut-Diphtherie eine direkte Berührung oder ein Kontakt mit einer kontaminierten Fläche notwendig. Eine Auffrischungsimpfung der heimischen Bevölkerung wird jedenfalls alle zehn Jahre, ab 60 alle fünf Jahre, beim Hausarzt empfohlen.
Was ist Diphtherie?
Die Diphtherie, auch Bräune oder Halsbräune, zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch „Würgeengel der Kinder“genannt, ist eine vor allem im Kindesalter auftretende, akute Infektionskrankheit, die durch eine Infektion der oberen Atemwege mit dem grampositiven Corynebacterium diphtheriae, dem „Diphtheriebazillus“, hervorgerufen wird (Rachendiphtherie). Gefürchtet ist das von diesem Erreger abgesonderte Diphtherietoxin, ein Exotoxin, das zu lebensbedrohlichen Komplikationen und Spätfolgen führen kann. Hiervor schützt der Diphtherieimpfstoff. Diphtherie ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz eine meldepflichtige bzw. anzeigepflichtige Krankheit.(Quelle: salzburg24)