Podcast

Disco-Betreiber Johannes "Johnny" Mairoll im Sonntagstalk

Johannes "Johnny" Mairoll hat mit seiner Johnnys Disco in Oberndorf einen Fixpunkt für Nachtschwärmer:innen etabliert. 
Veröffentlicht: 03. November 2024 15:00 Uhr
Johnnys Disco in Oberndorf ist eine echte Institution. Seit über 50 Jahren finden Nachtschwärmer:innen in der Einrichtung einen Platz zum Tanzen, Feiern und Plaudern. Im Sonntagtstalk haben wir mit dem Mastermind Johannes "Johnny" Mairoll über die Anfänge gesprochen und auch darüber, wie sich das Feiern über die Jahrzehnte verändert hat. Außerdem hat er uns von jenem Tag erzählt, als er für einen UFO-Alarm über Oberndorf gesorgt hat.
SALZBURG24 (mem)

Die Anfänge von Johnnys Disco in Oberndorf (Flachgau) liegen im Jahr 1972. Ein Schicksalsschlag brachte den damals noch nicht einmal volljährigen Johannes Mairoll dazu, ab und zu einen Disco-Abend für seine Freunde zu organisieren. Aus der anfänglichen Blaulicht-Disco – eine Anspielung auf sein Engagement bei der Freiwilligen Feuerwehr – wurde über die Jahre hinweg Johnnys Disco. Aus nah und fern pilgerten über die Jahrzehnte hinweg unzählige Menschen nach Oberndorf. Und auch zahlreiche Prominente fanden ihren Weg nach Oberndorf.

Schon von Anfang an war es Mairoll wichtig, in seiner Disco auf die richtige Mischung aus Musik und Ambiente zu achten. Was mit einem einzigen Blaulicht begann, entwickelte sich zu einem Betrieb über mehrere Etagen und Räumen. Mittlerweile hat der 70-Jährige den Betrieb der Disco an die nachfolgende Generation übergeben. Die Musik hat er aber nicht gänzlich sein lassen. In seiner Pension ist Johnny in drei Chören aktiv, außerdem kann er sich durchaus vorstellen, bei einer 90ies-Party nochmals am Mischpult zu stehen.

Sonntagstalk mit Johannes Mairoll: Ein Auszug zum Nachlesen

Lieber Johnny, deine Disco gibt es nun seit dem Jahr 1972. Hast du dir jemals gedacht, dass sich dieser Tanztempel derart etablieren wird?

Nein, das habe ich mir nicht erträumt, dass das solche Dimensionen annimmt. Es ist unglaublich, was ich da für eine Lawine losgetreten habe. Anfangs war es nur eine kleine Bar, die sich ja früher Blaulicht genannt hat, weil ich ja ein Feuerwehrler gewesen bin, durch und durch. Ich habe mir besagtes Blaulicht gekauft und an die Decke montiert. So habe ich meine Location nicht Johnnys Disco, sondern Blaulicht genannt. So ist das entstanden.

Auf diese Anfänge würde ich gerne ein bisschen genauer eingehen. Welche Musik hast du aufgelegt?

Die Musik, die wir gespielt haben, sind jetzt Schlager-Songs, die in einer Kiste ganz unten drin sind. Da ist Musik aus den 1960er-Jahren dabei gewesen, weil man hat ja geschaut, dass man immer ein ordentliches Programm zusammenstellt. Und da ist alles gespielt worden, was damals modern war – angefangen von Fox und Rock'n'Roll über Twist und Charleston. Wir hatten ein unglaublich großes Musikrepertoire. So hat man den Weg in die Musik gefunden und auch in die Herzen der Gäste.

Du hast also immer schon darauf geachtet, immer die neueste Musik spielen zu können. Dazu sind auch Fahrten nach Udine unternommen worden – wie ist das abgelaufen?

Ja, das ist in den Jahren 1982 bis 1984 gewesen. Wir haben damals unseren großen Saal umgebaut, eine Galerie eingebaut und die große Bühne errichtet. Und dann haben wir uns die Mühe gemacht, dass wir einmal alle zwei Monate nach Udine gefahren sind, um die neueste Musik aus Italien zu uns zu holen. Das war ja eine komplett andere Zeit. Die Leute sind von weit und breit zu uns gekommen, weil sie gewusst haben, da hört man die neueste Musik, die man bei uns noch nicht gekannt hat. Das war eine schöne Zeit.

Kommen wir nun zu dir – aktuell bist du in drei Chören aktiv und seit Ewigkeiten bei der Feuerwehr. Woher kommt dieses Engagement bei dir?

Dass man als Junger zur Feuerwehr geht, ist irgendwie logisch. Ich bin mit 17 Jahren in die Feuerwehr eingetreten, das war damals so. Und mein Großvater war Kommandant, mein Vater war Kommandant, ich war 15 Jahre Vizekommandant. Zum Kommandanten habe ich es nicht ganz geschafft, durch einen Losentscheid.

Als in den 1980er-Jahren meine Disco dann steil durch die Decke gegangen ist, hatte ich nicht mehr so viel Zeit. Aber trotzdem, wenn ich um 6 Uhr ins Bett gegangen bin und um 8 oder 9 Uhr ist die Sirene gegangen, dann habe ich auch schauen müssen, dass wir zum Ausrücken kommen, weil eben jemand Hilfe braucht.

Den Sonntagstalk auf SALZBURG24 gibt's ab sofort wieder jede Woche. Am kommenden Sonntag ist Torsten Bichler von der Obdachlosenhilfe der Caritas im Interview mit Monika Gaudreau zu hören – einfach reinhören!

(Quelle: salzburg24)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken