Flachgau

Flughafen Salzburg: Schaden fordert Gespräch auf Kanzler-Ebene

Der Flughafen Salzburg - unverzichtbarer Standortfaktor für Wirtschaft und Tourismus Pressekonferenz, SalzburgCongress, 20131127 , Foto: wildbild, Herbert Rohrer
Veröffentlicht: 27. November 2013 12:54 Uhr
Salzburgs Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ) trommelte am Mittwoch für eine Pressekonferenz ein 17-köpfiges Podium zusammen: Hochrangige Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Kultur haben auf die Bedeutung des Salzburger Flughafens hingewiesen und ein Gespräch auf Kanzler-Ebene gefordert.

Anlass war der Entwurf zur deutschen "Anflug"-Verordnung für Salzburg, die de facto das Aus für den Flughafen bedeuten würde.

"Ramsauer hat sich einzementiert"

Der deutsche Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) will damit die bayerischen Anrainer vom Fluglärm des Airports schützen. Wird diese Verordnung tatsächlich erlassen, dürfen Instrumentenanflüge über deutschem Hoheitsgebiet nur mehr in besonderen Fällen durchgeführt werden. Als Alternative bleibt der Anflug aus Süden, für den aber viele Flugzeuge nicht ausgerüstet und viele Piloten nicht geschult sind. "Der Südanflug ist höchst problematisch, zahlreiche Airlines sagen, wir machen das nicht", sagte Schaden.

Zumindest die Hälfte der Maschinen könnten den Airport W. A. Mozart sofort nicht mehr anfliegen, erläuterte Martin Floss, der stellvertretende Vorsitzende im Aufsichtsrat. Schaden weiß von Fluggesellschaften, die aufgrund der Diskussion "schon überlegen, diese Verbindung zu kappen". Wie zahlreiche andere Sprecher am Podium forderte der Bürgermeister ein Gespräch auf Kanzler-Ebene. Denn vom angekündigten Treffen der Verkehrsminister erwarte er nicht mehr sehr viel: "Ramsauer hat sich so einzementiert, dass er da ohne Gesichtsverlust gar nicht mehr rauskommt."

Ganz Österreich von Ramsauer-Plan betroffen

Und auch in einen möglichen Ministerwechsel in Deutschland im Zuge der Regierungsbildung setzt er keine großen Hoffnungen, weil er befürchtet, dass sich die Causa bereits verselbstständigt haben könnte. "Wir heben das nicht mehr, jetzt kann es nur ein Machtwort (von Kanzlerin Angela Merkel, Anm.) auf deutscher Ebene geben, jetzt müssen die Chefs ran", so Schaden.

Von der Verordnung wäre nicht nur der Zentralraum Salzburg betroffen, sondern ganz Österreich, warnte Gemeindebund-Präsident Helmut Mödlhammer (ÖVP). "Das ist kein kleines regionales Problem, das ist ein nationales Problem." Mödlhammer, er ist Bürgermeister der Salzburger Umlandgemeinde Hallwang, verlangte ebenfalls ein Gespräch der Regierungschefs. Zudem forderte er ein klares Bekenntnis der Bayern in der Euregio Salzburg-Berchtesgadener Land-Traunstein ein. "Es muss auch Druck auf bayerischer Seite geben."

Flughafen Salzburg hat zentrale Bedeutung

Salzburger Festspiele, Porsche Holding, Palfinger, Schmittenhöhe, und wie sie alle heißen, die Flaggschiffe des Bundeslandes: Zahlreiche Vertreter dieser Einrichtungen wiesen am Mittwoch auf die zentrale Bedeutung des Flughafens für ihr Unternehmen oder ihre Region hin. Der Skitourismus stehe im internationalen Wettbewerb, der Airport sei ein wichtiger Faktor, betonte etwa Schmittenhöhe-Chef Erich Egger, der auch Vorstand des Tourismusverbandes Zell am See ist. 1,2 Mio. Übernachtungen im Winter seien auf den Flughafen zurückzuführen. Und Arbeiterkammer-Direktor Gerhard Schmidt zitierte aus einer Studie, wonach 7.000 Arbeitsplätze in Salzburg unmittelbar mit dem Airport zusammenhängen würden. Der Flughafen löse im Land ein Umsatzvolumen von einer Milliarde Euro aus. (APA)

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(Quelle: salzburg24)

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