Flachgau

Granatenexplosion: Granate stammt aus Ex-Jugoslawien

Die Herkunft der Granate wurde geklärt: Sie stammt aus Ex-Jugoslawien.
Veröffentlicht: 17. Jänner 2014 11:58 Uhr
Die Granatenexplosion am Samstag in Wien gibt der Polizei weiterhin Rätsel auf. Wie berichtet wurde der 45-jährige SPÖ-Politiker aus Mondsee erschossen, ein Deutscher kam durch die Explosion ums Leben. Die Ermittlungen führen auch nach Salzburg. Jetzt wurde die Herkunft der Granate geklärt.

Die Ermittler konzentrieren sich vor allem darauf, das komplizierte Firmengeflecht des 45-jährigen Oberösterreichers, der ja Eigentümer einer Spedition in Wals-Siezenheim (Flachgau) war, zu durchleuchten. Zwei offene Fragen wurden aber geklärt: Die Granate dürfte aus Ex-Jugoslawien stammen, die gefundenen Kanister sind nicht relevant.

Granatenexplosion: Tatortarbeit schwierig

Die Tatortarbeit im Fall der Granatenexplosion gestaltete sich laut Ermittler Gerhard Haimeder vom Landeskriminalamt Wien schwierig. "Wir sind noch ganz am Beginn." Neben der umfassenden Spurensicherung am BMW wurde die Wirtschaftsgruppe hinzugezogen, um die Firmengeflechte der beiden Opfer unter die Lupe zu nehmen. "Wer tötet zwei Männer mit Schusswaffe und Handgranate? Das ist ja nicht alltäglich", so Haimeder.

Auch LKA Salzburg und Oberösterreich ermitteln

Hinzugezogen wurden auch die Landeskriminalämter Salzburg und Oberösterreich, um das Umfeld des Mondseer SPÖ-Politikers und des 57-jährigen Deutschen zu untersuchen. "Wir rekonstruieren die letzten Stunden, warum die beiden nach Wien gekommen sind", sagte der Ermittler. Die Kriminalisten sind auch mit den Kollegen aus Deutschland in Kontakt. Das deutsche Opfer stammte aus dem Bundesland Thüringen.

Polizei hofft auf Zeugen

Zudem hofften die Ermittler auf Zeugen. "Gerade sitzt eine Dame bei uns im Büro (zur Aussage, Anm.), die den Knall gehört hat", sagte Haimeder. Augenzeugen gebe es bisher keine.

Handgranate am Schwarzmarkt gekauft

Die Handgranate stammte aus dem ehemaligen Jugoslawien. Sie hat im Mantel an die 3.000 kleine Stahlkugeln, die bei der Explosion zerstreut werden. Der Deutsche hatte kaum eine Chance, die Explosion in unmittelbarer Nähe zu überleben. Handgranaten sind auf dem freien Markt nicht käuflich und können nur am Schwarzmarkt erworben werden. Das muss aber laut Polizeisprecher Thomas Keiblinger nicht bedeuten, dass der Täter einen militärischen Hintergrund hat oder der Mafia zuzuordnen ist, da in den Ländern des ehemaligen Jugoslawien auch "ganz normale" Privatpersonen leicht Zugang zum Schwarzmarkt haben.

Die zahlreichen Kanister, die im BMW gefunden wurden, dürften laut Haimeder nichts mit der Tat zu haben, sie wurden vergangenen Freitag gekauft. Der bei der Tat verwendete Revolver wurde bisher nicht gefunden. Die Polizei ging daher auch am Freitag davon aus, dass ein oder mehrere Täter die beiden Opfer getötet hat. (APA)

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(Quelle: salzburg24)

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