Zu dem tragischen Unglück, bei dem die 19-Jährige am Heimweg eines Zeltfestes tödlich verunglückt ist, kam es in der Nacht auf 17. Juni des Vorjahres auf der Mattseer Landesstraße (L101) in Mattsee (Flachgau). Laut bisherigen Ermittlungen wurde die junge Frau zunächst vom Auto eines inzwischen 26 Jahre alten Innviertlers erfasst und auf die Fahrbahn geschleudert. Im Anschluss soll sie von einem weiteren Wagen überrollt worden sein.
Bis zu zwei Jahre Haft drohen
Der Lenker des ersten Fahrzeugs hatte sich am Folgetag bei der Polizei gestellt und angegeben, die Frau zunächst unbemerkt mit dem Seitenspiegel gestreift zu haben. Am Dienstag hat die Staatsanwaltschaft Salzburg nun Anklage gegen den Oberösterreicher erhoben, wie die Staatsanwaltschaft auf SALZBURG24-Anfrage bestätigte. Es liegt ein 188 Seiten starkes Unfallgutachten vor, auf das sich die Anklage stützt. Dem Mann werden fahrlässige Tötung und Im-Stich-Lassen mit Todesfolge zur Last gelegt. Laut dem Gutachten hätte er die Frau auf der Straße erkennen und so den Unfall vermeiden können. Außerdem hätte ein Stehenbleiben nach der Kollision das tödliche Überrollen des zweiten Fahrzeugs verhindern können. Beim ersten Anklagepunkt liegt der Strafrahmen bei bis zu einem Jahr Haft, der zweite Anklagepunkt wird mit bis zu zwei Jahren Haft geahndet. Ein Prozesstermin stand am Freitag noch nicht fest.
Nach dem zweiten Pkw-Lenker, der die Frau im Anschluss überrollt haben soll, wird noch gefahndet. Derzeit laufen die Ermittlungen ebenfalls wegen Verdachts der fahrlässigen Tötung und Im-Stich-Lassens mit Todesfolge gegen Unbekannt. Gefundene Autoteile an der Unfallstelle legen nahe, dass es sich bei dem Wagen um einen Nissan Pulsar, Baujahr 2015, gehandelt haben soll. Bisherige Ermittlungen in Salzburg und Oberösterreich brachten noch keinen Erfolg.
Ermittler hoffen auf Hilfe durch bekannte TV-Sendung
Bereits im Vorjahr hatte man den Fall österreichweit bei "Fahndung Österreich" auf ServusTV publik gemacht und vergebens auf neue Hinweise gehofft. Jetzt wurde der noch nicht abgeschlossene Fall aus Mattsee via "Aktenzeichen XY…ungelöst" im deutschen Fernsehen ausgestrahlt.
Wie Polizeisprecher Stefan Hasler auf SALZBURG24-Anfrage erklärte, bestehe bereits eine langjährige Zusammenarbeit mit den Machern der Sendung. Gebe es wie im aktuellen Fall eine mögliche Verbindung nach Deutschland – Mattsee im nördlichen Flachgau liegt im Grenzgebiet zu Bayern – suche man um mediale Unterstützung an.
Mehrere Hinweise nach Unfall in Mattsee
"Noch während der Ausstrahlung am 6. November sind einige Hinweise eingegangen", so Hasler. Ein Großteil habe sich als nichtig herausgestellt. Bei einem Hinweis gebe es jedoch einen konkreten Ermittlungsansatz. "Dieser wird jetzt in Abstimmung mit dem Hinweisgeber abgeklärt." Näheres konnte er dazu am Freitag noch nicht sagen. "Es kann etwas sein, muss aber nicht."
(Quelle: salzburg24)
