In Villach sitzt der Schock nach dem Messerattentat am Wochenende weiter tief. Ob in der Faschingshochburg wie in den letzten Jahren gefeiert wird, ist derzeit noch nicht klar. Stattfinden sollen jedenfalls die Fernsehaufzeichnungen der Sitzungen der Villacher Faschingsgilde. Zum großen Umzug am Faschingssamstag gab es gestern noch keine Entscheidung.
Keine Warnung vor Großveranstaltungen
Nach dem Vorfall am Wochenende besteht offenbar ein stärkeres Bewusstsein für die Sicherheit bei größeren Veranstaltungen. In Österreich gibt es seitens der Exekutive aber keine explizite Warnung vor Großveranstaltungen – die Terrorwarnstufe liegt weiterhin bei 4 von 5. „Wir arbeiten wie gehabt. Mit den Veranstaltern wird im Vorfeld ein Sicherheitskonzept ausgearbeitet, das betrifft aber zum Großteil die Verkehrslenkung“, so Polizei-Pressesprecher Hans Wolfgruber auf SALZBURG24-Anfrage am Dienstag.
In Grödig (Flachgau) will man beim Faschingsumzug am 1. März dennoch beim Sicherheitskonzept nachbessern. 25 Wagen sollen durch die Gemeinde rollen, erwartet werden über 1.000 Menschen. „Natürlich wird man nach einem solchen Vorfall vorsichtig. Wir werden aber versuchen, mit all unseren Mitteln die Sicherheit zu erhöhen“, so der parteilose Bürgermeister, Herbert Schober, im Gespräch mit S24.
Ende der Woche soll dazu ein gemeinsamer Termin zwischen Polizei, Gemeinde und Veranstalter stattfinden. Welche Maßnahmen genau beschlossen werden, konnte Schober vorab noch nicht sagen.
Keine speziellen Vorkehrungen in Schwarzach
Auch in Schwarzach im Pongau findet am 4. März eine öffentliche Faschingsveranstaltung statt. Am Marktplatz ziehen mehrere Gruppen ein, dazu gibt es Live-Musik und eine Lumpenparty. Erwartet werden etwa 300 Besucherinnen und Besucher. „Es wird davor noch ein Gespräch mit der Polizei geben. Es handelt sich aber um eine kleine Veranstaltung – von dem her müsste man sich für jede größere Menschenansammlung spezielle Sicherheitsvorkehrungen überlegen“, so Veranstalter Andreas Bucher gegenüber S24.
Nach dem Messerangriff in Villach verschärft die Polizei die Kontrollen im Asyl-Bereich, wurde bei einem Termin zwischen Landesrat Christian Pewny (FPÖ) und Landespolizeidrektor Bernhard Rausch am Montag vereinbart. Das Innenministerium fordert indes mehr Befugnisse, wie etwa der Überwachung von Messenger-Diensten.
(Quelle: salzburg24)