Ungewöhnlicher Rollenwechsel

Grödiger Bürgermeister zieht als Nikolaus von Haus zu Haus

Veröffentlicht: 21. November 2023 14:01 Uhr
In gut zwei Wochen feiern viele Salzburgerinnen und Salzburger den Nikolaustag. Für strahlende Kinderaugen sorgt ein Hausbesuch vom Nikolaus, der oft von Krampussen begleitet wird. In Grödig schlüpft heuer der Bürgermeister höchstpersönlich in das rote Gewand und die Mütze.

„Ach, du lieber Nikolaus, komm ganz schnell in unser Haus. Hab so viel an dich gedacht, hast mir doch was mitgebracht?“ Mit diesem oder ähnlichen Sprüchen begrüßen viele Kinder in Salzburg den Mann mit dem weißen Bart, meist rotem Gewand, spitzer Mütze und goldenem Stab an der Haustür. Gefeiert wird der Nikolaustag am 6. Dezember – also in knapp zwei Wochen. In der Flachgauer Gemeinde Grödig gibt es heuer eine Premiere: Zum ersten Mal in seiner Funktion als Bürgermeister schlüpft Herbert Schober (parteilos) in die Rolle des Nikolaus. Im SALZBURG24-Interview erzählt das Gemeindeoberhaupt, was ihn daran so fasziniert und wie es zu diesem Plan gekommen ist.

Grödigs Bürgermeister will "Brauch live mitgestalten"

„Besuche vom Krampus und Nikolaus sind eine schöne Angelegenheit für die Kinder. Es ist schön, wenn man diesen Brauch live mitgestalten kann. Ich freue mich schon sehr, weil die Kinder oft Gedichte oder Lieder vorbereiten. Mit dieser besinnlichen Stimmung ist es ein schöner Brauch“, freut sich Schober auf seine neue Aufgabe.

 

Es habe sich heuer ergeben, dass der Bürgermeister mit der bekannten Rackl-Pass durch die Gemeinde zieht. Vorgesehen dafür seien der 5. und 6. Dezember (Krampus- und Nikolaustag). Einen Tag sei er selbst mit von der Partie, wenn es der Terminkalender zulasse, womöglich auch an beiden Tagen.

Vier Krampuspassen mit Hausbesuchen

Anfänger ist der Flachgauer in seiner neuen Rolle keiner: „Ich war früher schon jahrelang als Nikolaus unterwegs. Es hat mir immer gefallen und ist auch eine Herzensangelegenheit.“ Krampusse und Nikolaus dürften heuer in der Vorweihnachtszeit in Grödig alle Hände voll zu tun haben. Es gebe schon viele Anmeldungen für Hausbesuche. Insgesamt sind vier Krampuspassen eingespannt, berichtet der Bürgermeister.

 

Warum feiern wir den Nikolaustag?

In vielen europäischen Ländern – besonders in Österreich, Deutschland und den Niederlanden – wird der Nikolaustag jährlich am 6. Dezember gefeiert. Der Tag ehrt den heiligen Nikolaus von Myra. Dieser lebte im 4. Jahrhundert in der heutigen Türkei.

Über das Leben des historischen Nikolaus gibt es nur wenige belegte Tatsachen. Übereinstimmenden Überlieferungen zufolge verteilte er sein Vermögen unter den Notleidenden und war bekannt für seine Großzügigkeit und Freundlichkeit gegenüber Bedürftigen. Über den heiligen Nikolaus gibt es zahlreiche Legenden. Diese basieren allerdings nicht nur auf dem Bischof von Myra, sondern auch auf dem gleichnamigen Abt des Klosters Sion bei Myra, der 564 starb.

Eine der bekanntesten Nikolaus-Legenden erzählt, wie er heimlich Goldmünzen in die Stiefel von drei armen Schwestern warf, die diese zum Trocknen vor dem Kamin hatten. Diese Geschichte führte zur Tradition, dass Kinder in vielen Ländern am Vorabend des Nikolaustags – also in der Nacht vom 5. auf den 6. Dezember – ihre geputzten Stiefel vor die Tür stellen. In der Nacht kommt der Nikolaus und füllt sie mit kleinen Geschenken, Süßigkeiten und manchmal auch Nüssen. In Österreich bekommen viele Kinder ebenfalls Süßes, Obst, Nüsse oder kleinere Geschenke in Stiefelsackerln aus Stoff und Co.

Der Nikolaustag markiert jedenfalls den Beginn der festlichen Weihnachtszeit. In Salzburg tritt der Nikolaus oft gemeinsam mit seinem Begleiter, dem Krampus auf.

(Quelle: salzburg24)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

22.09.2025
Fotostory

Das war das Fest der Kulturen in Grödig

Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken