"Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Realisierung dieses wichtigen Infrastrukturprojekts für den Flachgau und das Land Salzburg", sagte Verkehrsreferent und LH-Stv. Wilfried Haslauer auf einem Pressegespräch. Die neue ÖBB-Hochleistungsstrasse führt von Salzburg, über Hallwang und Seekirchen bis nach Köstendorf. Allerdings heißt es noch eine Weile warten. Nach dem Baubeginn 2024 wird die Strecke erst 2032 fertiggestellt werden.
Hochleistungsstrecke zu 80 Prozent in Tunnel
Die 20 Kilometer lange Trasse verläuft zu 80 Prozent durch Tunnels und verkürzt die Fahrzeit um fünf Minuten. Dieser Abschnitt der Weststrecke des ÖBB Schienennetzes ist gleichzeitig Teil der wichtigen Transeuropäischen Achse Paris-Bratislava. "Aus diesem Grund hat der Neubau eine wesentliche Bedeutung für die strukturelle Entwicklung Salzburgs", wies Wilfried Haslauer auf die Wichtigkeit dieses Projektes hin. Der Kostenpunkt liegt bei 1,65 Milliarden Euro. Zusätzlich bringt die Neubaustrecke eine wesentliche Kapazitätssteigerung für den Schienenverkehr. Auch Helmut Mödlhammer, Bürgermeister von Hallwang und Gemeindebund-Präsident, sieht in dem Neubau eine absolute Win-Win-Situation für die ÖBB und die Gemeinden.
Geplanter Trassenverlauf
Die Neubau-Strecke beginnt bei Salzburg-Kasern in der Nähe der Westautobahnbrücke. Nach dem Gewerbegebiet Kasern und nach Querung der Söllheimerstraße taucht die Trasse in den etwa zwei Kilometer langen Leitnerbauer-Tunnel. Nach der Tunnelausfahrt geht es weiter über die Fischachbrücke und in den gut 14 Kilometer langen, zweiröhrigen Seekirchener Tunnel.
In der Nähe des Betriebsgeländes der Firma Palfinger in Köstendorf kommt die Trasse wieder an die Oberfläche und mündet bei Kleinköstendorf in die bestehende Bahnstrecke. Das Grundwasservorkommen der Riedlwaldplatte werde unterfahren und bleibe unberührt, sagt ÖBB-Vorstandsdirektor Bauer.
Mehrere Varianten diskutiert
Bereits 1990 wurde der Plan für diese Strecke entworfen. Nachdem das Projekt 1999 aber verworfen wurde, nahm die ÖBB es in den letzten Jahren wieder neu auf und hat verschiedenste Trassenvarianten auf ihre technische, umweltpolitische aber auch kostenmäßige Auswirkung abgewogen und beurteilt. Nun hat man sich für die Varianten K5 optimiert entschieden. „Diese nun vorliegende optimierte Variante bringt Kunden, Anrainer und auch den ÖBB für die geplante Bauausführung sowie spätere Betriebsführung klare Vorteile“, so der neue Vorstandsdirektor Franz Bauer von der ÖBB-Infrastruktur-AG.
Vor allem Konsens mit Betroffenen wichtig
Besonders auf die Bedenken der betroffenen Bevölkerung wurde bei der Planung großer Wert gelegt. Denn gerade die Lärmbelästigung ist den angrenzenden Gemeinden ein großes Anliegen. Deshalb soll die nun geplante Variante K5 optimiert für die beste Lösung sorgen. „Dennoch muss das Projekt noch weiter optimiert werden und voll auf die Bedürfnisse der Bürger abgestimmt werden. Dieser Neubau bedeutet vor allem eine Investition in unsere Zukunft“, fordert Wolfgang Wagner, Bürgermeister von Köstendorf.
Strecke zum Teil 120 Meter unter der Erde
Das 1,65 Mrd. teure Großprojekt führt zu 80 Prozent durch zweiröhrige Tunnel. Diese liegen streckenweise bis zu 120 Meter unter der Erde. Damit will man beim Bau hauptsächlich geologischen Problemen aus dem Weg gehen kann.
Fertigstellung bis 2032
Der nächste Schritt wird nun sein, die Planungen abzuschließen und den Antrag auf Erteilung einer Grundsatzgenehmigung einzureichen. Anschließend soll dann als bald möglich mit dem Bau begonnen werden. Geplant ist, dass 2024 mit dem Bau gestartet werden kann. 2032 soll die Strecke dann in Betrieb genommen werden. Wilfried Halsauer ist diese Bauzeit von neun Jahren aber noch zu lange. „Die Dauer der Bautätigkeiten erscheint mir doch etwas lange. Ich hoffe dass wir schon früher mit dem Bau beginnen können“.
Die ÖBB stellen die Trasse am Donnerstag ab 16.00 Uhr in Hallwang, um 18.00 Uhr in Seekirchen und um 20.00 Uhr in Köstendorf der Bevölkerung vor.
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(Quelle: salzburg24)