Der 2019 verstorbene Niki Lauda wird in seiner ehemaligen Wahl-Heimatgemeinde Hof bei Salzburg (Flachgau) auf eine ganz besondere Weise geehrt: In einer Woche, am 10. September, soll im Schulgarten im Ortskern eine Büste des Rennfahrers, gestaltet von der Salzburger Bildhauerin Selina Kolm, enthüllt werden. Das berichtet die Gemeinde auf ihrer Homepage.
Ehemaliger Nachbar von Niki Lauda im Gespräch
Fast 17 Jahre lang lebte der gebürtige Wiener am sogenannten Riedl in Hof – einem Ortsteil entlang der Gemeindegrenze zu Thalgau (ebenfalls Flachgau), wo vor allem zahlreiche Bauernhöfe liegen. Dort ließ Lauda in den frühen 1970er-Jahren eine dreistöckige Villa errichten. Direkt daneben liegt noch heute das „Schweighofgut“, der Bauernhof von Sebastian „Wastl“ Enzinger.
„Niki hat das Haus damals 1974 bauen lassen. Es ist eine traumhafte Lage, so etwas Schönes gibt es in Hof kein zweites Mal“, erzählt Enzinger im Gespräch mit SALZBURG24. Der Blick von dem Anwesen aus reiche vom Kesselgraben unterhalb der Villa über den Fuschlsee bis ins Salzkammergut.
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„Ich erinnere mich schon noch, dass das komisch war damals. Man kennt sich hier rundherum. Auf einmal kommt da einer mit einem weißen Kapperl am Kopf und will hier bauen. Wir haben alle gedacht 'Was ist denn das für ein Spinner?'“, schmunzelt der pensionierte Landwirt. Man hätte Lauda damals vor seinem ersten Formel-1-Weltmeistertitel noch nicht gekannt. Das sollte sich erst 1975 ändern.
Enge Freundschaft zwischen Landwirt und Rennfahrer-Legende
„Während gebaut wurde, ist Niki oft zu uns gekommen, um Milch zu holen. So ist vor allem zwischen ihm und unserem Vater rasch eine Freundschaft entstanden.“ Der Wahl-Salzburger sei damals noch mit seiner langjährigen Partnerin Mariella Reininghaus liiert gewesen – eingezogen ist er aber mit Marlene Knaus, die er 1976 heiratete, schildert sein ehemaliger Nachbar.
Rennfahrer, Weltmeistertitel und ganze Säue
„Da ist es dann irre zugegangen bei uns. Wir hatten über Jahre hinweg bestimmt mindestens einmal pro Woche eine Feier mit Niki und Marlene in unserer Bar im Haus.“ Mit dabei seien neben Freunden der Laudas auch zahlreiche Wegbegleiter aus der Rennbranche gewesen. „Von James Hunt über Jody Scheckter bis hin zu Emerson Fittipaldi oder Ronnie Peterson – die waren alle bei uns“, blickt Enzinger zurück. Besonders ausgelassen wurden Laudas drei Weltmeistertitel gefeiert. „Da haben wir ihm jedes Mal eine ganze Sau gegrillt.“
Nicht nur seiner Geselligkeit, sondern auch seiner Großzügigkeit wegen, sei ihm die Nachbarschaft mit dem Rennfahrer derart gut im Gedächtnis geblieben. „Man konnte von Niki alles haben. Ich weiß noch, als wir recht jung waren, kamen er und Marlene zu Weihnachten mit sicher 15 Packerln für uns Kinder. Bei sich selber war er aber sehr bedacht und sparsam, gerade bei Kleidung – das hat man ihm auch aber angesehen“, lacht Enzinger.
Was verbindet Niki Lauda mit Salzburg?
Niki Lauda lebte von 1974 bis 1991 in der Villa am Riedl in Hof bei Salzburg. Bei einem Traktorunfall unweit des Hauses erlitt der Rennfahrer im Frühjahr 1976 mehrere Rippenbrüche. Seine beiden Söhne Mathias und Lukas sind in Hof aufgewachsen und zeitweise auch zur Schule gegangen. Im Jahr 1982 verlegte die Familie ihren Wohnsitz auf die Insel Ibiza in Spanien. Niki Lauda starb am 20. Mai 2019 nach Komplikationen mit einer Spenderniere im Universitätsspital Zürich.
(Quelle: salzburg24)











