Flachgau

Keine Nachfrage: Benediktinerabtei Michaelbeuern sperrt Internat zu

Veröffentlicht: 27. März 2012 15:05 Uhr
Die Benediktinerabtei Michaelbeuern im Salzburger Flachgau wird im Herbst dieses Jahres das seit 1963 existierende Bubeninternat der Privathauptschule auflassen.
Lilli Zeilinger
Für das kommende Schuljahr habe es keine einzige Anmeldung mehr gegeben, begründete Abt Johannes Perkmann am Dienstag in einer Aussendung die Entscheidung. Das Internat sei damit wirtschaftlich nicht mehr führbar. Im Gegenzug werde das Tagesheim der Privathauptschule, das gut ausgelastet sei, ausgebaut.

Keine einzige Neuanmeldung in Internat für den Herbst

Derzeit sind etwa 25 Schüler im Internat untergebracht. Es gebe seit längerem eine sinkende Nachfrage für das Internat, sagte Perkmann zur APA. Das sei ein gesellschaftlicher Trend, den man seit Jahren beobachte. Das Bekanntwerden von Missbrauchsfällen in Heimen habe sicher einen zusätzlichen Beitrag dazu geleistet, dass das Interesse an Internatsplätzen gering sei. Seit Jahren gehe die Zahl der Anmeldungen zurück. Dass es allerdings keine einzige Neuanmeldung für den Herbst mehr gebe, habe ihn überrascht. Jene
Schüler, die derzeit im Internat sind, könnten im Tagesheim aufgenommen werden, für die anderen werde mit den Eltern nach Alternativen gesucht, hieß es.

Michaelbeuern einziges Pflichtschulinternat für Buben

Wenn man glaubwürdig vermitteln könne, dass es klare Verhaltensregeln, Vertrauenslehrer und Präventionsarbeit gebe, sei das Vertrauen der Eltern gegeben: "Die Eltern schauen sich sehr genau an, wohin sie ihre Kinder geben." Michaelbeuern war das einzige Pflichtschulinternat für Buben in Salzburg. Von aktuellen Missbrauchsvorwürfen war das Internat nicht betroffen. Es habe im Jahr 1970 einen Fall gegeben, der damals zu einer Suspendierung und gerichtlichen Verurteilung geführt habe, sagte Perkmann. Die Privathauptschule der Benediktinerabtei wird derzeit von 300 Buben und Mädchen besucht, rund 70 Kinder sind im Tagesheim. In Zukunft werde man das Tagesheim ausbauen und dafür bisherige Internatsräumlichkeiten nützen, kündigte Perkmann an. Die Schule werde von externen Schülern aus der gesamten Region besucht. (APA)

(Quelle: salzburg24)

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