Betrieb eingestellt

Maschinen bei Salzburg Schokolade in Grödig stehen nun still

Angestellte protestierten am Gelände der Salzburg Schokolade gegen die Vorgangsweise bei der Schließung des Traditionsunternehmens.
Veröffentlicht: 06. Dezember 2024 10:29 Uhr
Die Maschinen bei Salzburg Schokolade in Grödig stehen seit heute still. Die Gerätschaften wurden in die ganze Welt verkauft. Was mit dem Gebäude passiert, ist bislang noch offen.

Die "Echte Salzburger Mozartkugel" von "Mirabell" läuft seit heute, Freitag, in Grödig (Flachgau) nicht mehr vom Band: Ein halbes Jahr nach der Ankündigung ist beim Süßwarenhersteller "Salzburg Schokolade" der Betrieb eingestellt worden. Von der Gewerkschaft gab es zuletzt heftige Kritik, weil es für die 65 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter keinen Sozialplan gibt. In der Vorwoche gab es daher noch einmal eine Protestkundgebung vor dem Werk.

Maschinen von Salzburg Schokolade weltweit verkauft

Die seit heute stillstehenden Maschinen werden nicht lange in Grödig verbleiben. "Die Maschinen sind weltweit verkauft. Wir haben an die 30 unterschiedliche Käufer gefunden, in Europa, außerhalb Europas bis nach Ägypten und nach Mauritius werden die Maschinen verkauft", sagte Geschäftsführer Friedrich Plail am Freitag im Ö1-"Morgenjournal".

Mozartkugel wird weiter produziert

Die Verwertung des Gebäudes ist hingegen noch offen. Man führe aktuell mit zwei Interessenten Gespräche, ein konkretes Kaufangebot liege aber nicht auf dem Tisch, so Plail. Der US-amerikanische Markeninhaber Mondelez wird die Mirabell-Mozartkugel weiter produzieren lassen, wo, ist aber nicht bekannt. "Uns hätte sehr stark interessiert, wo die Mozartkugel in Zukunft produziert wird, aber das wurde uns leider nicht gesagt, trotz mehrfacher Nachfrage", sagte der Geschäftsführer.

Werksverkauf in Grödig läuft weiter

Noch weiter läuft vorerst der Werksverkauf in Grödig. "Solange wir noch Kugeln und Taler haben, lassen wir ihn offen. Aber es sieht schon sehr mau aus, die Nachfrage ist groß. Wir werden täglich gestürmt, was sehr gut ist. Und ich gehe davon aus, dass wir Ende der nächsten Woche keine Waren mehr zum Verkaufen haben", so Plail.

Mit dem Verkauf der Liegenschaft sollen laut "Salzburger Nachrichten" (SN) noch offene Gläubigerforderungen bedient werden, die aus der Insolvenz des Unternehmens im Jahr 2021 stammen. Die KEX-Gruppe hatte damals das Unternehmen übernommen. "Der Konzern wollte nie eine Fortführung, sondern spekulieren", sagte Daniel Mühlberger von der Gewerkschaft Pro-Ge. Dass es keinen Sozialplan gibt und wie man mit den Menschen umgehe, sei ein Skandal. "Es ist in der Gesellschaft schlicht kein Geld mehr für Zusatzleistungen übrig gewesen", sagte dazu Konzernsprecher Peter Schiefer zu den SN.

"Die Echte Salzburger Mozartkugel" ist übrigens nicht das Original. Erfunden hat die Süßigkeit der Salzburger Konditor Paul Fürst im Jahr 1890. Die Konditorei in Salzburg besteht bis heute - inzwischen in fünfter Generation - und verkauft immer noch die "Original Salzburger Mozartkugel".

(Quelle: apa)

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